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Der Friedhof Sihlfeld soll, geht es nach der FDP Kreis 3, über Nacht geschlossen werden.Bild: PD

Ruhe statt Angst

Von: Jan Strobel

07. Juli 2020

Die FDP Kreis 3 lancierte eine Petition, in welcher sie griffige Mass­nahmen gegen Jugendgewalt, Littering oder «Stricher-Tätigkeiten» rund um den Friedhof Sihlfeld und die Aemtleranlage fordert. 

Seit geraumer Zeit sorgen in Zürich-Wiedikon besonders zwei Orte im Quartier für Diskussionen, vor allem bei Anwohnern und beim Quartierverein. Die Aemtleranlage rund um das Schulhaus Aemtler B habe sich zu einem regelrechten «Unruheherd» und zu einem «Hotspot» der Jugendgewalt entwickelt, so einer der Vorwürfe. Der angrenzende Friedhof Sihlfeld verkomme überdies zunehmend zu einem Sextreffpunkt und Ort des Drogenhandels («Tagblatt» vom 20.5.).

Die Thematik hoben im Juni die beiden FDP-Gemeinderäte Raphaël Tschanz, Mélissa Dufournet und 15 Mitunterzeichnende mit einer Schriftlichen Anfrage im Stadtparlament auf die politische Bühne («Tagblatt» vom 3.6.).

«Die Bürokratie mahlt»
Letzte Woche gingen die Freisinnigen noch einen Schritt weiter. Die FDP Kreis 3 lancierte die Petition «Für einen sicheren Kreis 3!». Ihr Ziel: Das Quartier Wiedikon und insbesondere der Friedhof Sihlfeld und die Aemtleranlage sollen «Orte für alle bleiben, wo sich die Menschen wohlfühlen und keine Angst haben müssen», so der Petitionstext. Dies könne nur erreicht werden, wenn diese Orte nicht durch rücksichtslose und gewaltbereite Besucher in Beschlag genommen würden. Konkret fordert die Petition als einer der Hauptpunkte die temporäre Schliessung des Friedhofs Sihlfeld in der Nacht. Dadurch sollen Nachtruhestörungen, «Stricher-­Tätigkeiten» und Drogenhandel verhindert werden, sind die Petitionäre überzeugt.

Der zweite Punkt betrifft vor allem die monierten Zustände auf der Aemtleranlage. Immobilien Stadt Zürich (Immo) als Eigentümerin des Areals solle, so die Forderung, der Polizei die Möglichkeit geben, Wegweisungen, Areal- und Rayonverbote von störenden und gewaltbereiten Menschen konsequent auszusprechen. Damit würden Anwohnerinnen und Anwohner geschützt. Gegenüber dem «Tagblatt» betonte die Immo Zürich, wichtig sei eine gesamtheitliche Sicht und eine sorgfältige Koordination zwischen den verschiedenen Stellen, bevor ein konkretes Vorgehen beschlossen werde. Ein entsprechender Austausch mit der Stadtpolizei betreffend allfälliger Arealverbote sei im Gang.

Für die FDP Kreis 3 steht indessen fest: «Die Bürokratie mahlt, die Anwohnerinnen und Anwohner leiden». Eine weitere Forderung der Petition betrifft schliesslich das «massive Littering» auf der Aemtleranlage, im Friedhof Sihlfeld und um das Aemtlerschulhaus. Der Stadtrat wird deshalb aufgefordert, «griffige Massnahmen» gegen dieses Problem vorzuschlagen.

Die Petition «Für einen sicheren Kreis 3!» unterzeichneten aktuell 233 Unterstützer online. Als erstes Ziel haben sich die Petitionäre 300 Online-Unterschriften gesetzt. «Eine Mobilisierung von 1000 Unterstützern sollte aber durchaus denkbar sein», sagt FDP-Gemeinderat Raphaël Tschanz. Zusätzlich sollen jetzt auch Flyer gedruckt und im Quartier verteilt werden. «Wir rechnen mit einer Petitionsübergabe noch vor den Herbstferien», so Tschanz. Dann sollte auch die Antwort des Stadtrats auf die Schriftliche Anfrage vorliegen.


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