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Als erste Vereinspräsidentin – und erste Frau – läuft Karin Diefenbacher am grossen Samichlaus-Einzug am Sonntag, 24. November, mit «ihren» Mannen durch die Bahnhofstrasse. (Bild: PD)

Samichlaus – moderner als je

Von: Sibylle Ambs-Keller

19. November 2019

Die Frau an der Spitze der Zürcher Samichläuse, Karin Diefenbacher, läuft dieses Jahr am Umzug mit – ein Novum. Und erstmals kann man eine Privataudienz beim bärtigen Mann im Waldhüsli buchen.

Karin Diefenbachers Karriere bei der Sankt Nikolaus Gesellschaft Zürich (STNG) begann vor rund zehn Jahren als «Eseli», dass heisst, sie fuhr die Chläuse und Schmutzli zu ihren Einsätzen. Später wurde sie in den Vorstand der Gesellschaft gewählt und war für die «Gebende Hand», eine Unterorganisation des Vereins, zuständig. Im Mai 2018 wählte man sie überraschend zur Präsidentin – als erste Frau überhaupt. Jetzt starten die Samichläuse und Schmutzli mit ihrem neuen Oberhaupt in die zweite Saison und haben ein paar Neuerungen auf Lager.

Welche Erkenntnisse ziehen Sie aus Ihrer ersten Saison als Präsidentin der STNG?

Karin Diefenbacher: Mein Fazit ist, dass es sich lohnt, Zeit für die gute Sache zu investieren. Samichlaus und Schmutzli sind auch im digitalen Zeitalter nach wie vor sehr gefragt bei Jung und Alt. Wir erhalten Jahr für Jahr positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung, was uns bestärkt, weiterzumachen und unser Angebot stetig zu verbessern oder auszubauen.

Mit welchen Hürden hatten Sie zu kämpfen – welche Erfolge konnten Sie feiern?

Auch wenn ich bereits seit zehn Jahren in verschiedenen Funktionen in der STNG tätig bin, wusste ich nicht, was alles auf mich zukommen würde im Amt der Präsidentin. Ich musste erst lernen, wie der Laden läuft. Neben den normalen Büroabläufen zählte auch das Einholen der Bewilligungen für den Umzug dazu. Überall in der Stadt und bei Schutz & Rettung wurde ich mit Wohlwollen aufgenommen und unterstützt, das hat mich sehr gefreut. Zudem konnten wir letztes Jahr sehr schnell neue Aktive für den Bürodienst gewinnen. Und letztlich sind einige der Mitglieder, die im Frühling 2018 nach meiner Wahl aus Protest ausgetreten sind, wieder zurückgekehrt. All das motiviert mit und bestätigt mich in meinem Tun.

Mit welchen Erwartungen starten Sie in die Samichlaus-Saison 2019? Gibt es neue Ziele, die Sie erreichen möchten?

Die Saison 2019 ist etwas ruhiger gestartet, da sich die administrativen Abläufe inzwischen eingespielt haben und wir wissen, wie es funktioniert. Wir möchten auch dieses Jahr so viele Bestellungen wie möglich berücksichtigen können! Ich freue mich sehr über das neue Angebot im Waldhüsli und bin gespannt, wie es ankommt.

Werden dieses Jahr denn auch Frauen als Samichlaus- oder Schmutzli gehen können?

Nein, mit dieser Tradition brechen wir nicht. Die Frauen ziehen auch 2019 die Fäden im Hintergrund und leisten wertvolle Arbeit, damit die Chläuse und Schmutzli ihre Arbeit richtig machen können. Allerdings freue ich mich dieses Jahr ganz besonders auf den grossen Umzug am Sonntag, 24. November. Da laufen beinahe alle Samichläuse und Schmutzli gemeinsam, und dieses Mal möchten «mini Manne», dass ich auch mitlaufe, anstatt den Umzug «nur» als Zuschauerin am Strassenrand zu verfolgen. Ich werde mir also ein rotes Cape überziehen und mitlaufen.

 

Privataudienz möglich

Eines der Highlights der Saison ist wie jedes Jahr das Waldhüsli, das Zuhause des Samichlaus. Es liegt ein bisschen versteckt im Käferbergwald oberhalb der Waid. Dort lebt er mit dem Schmutzli und dem Eseli und öffnet vom 30. November bis 8. Dezember seine Türen für kleine und grosse Besucher. Auch dieses Jahr können Eltern und ihre Kinder den kurzen Spaziergang ab dem Restaurant Waid den Markierungen entlang zum Waldhüsli unter die Beine nehmen, um dort im gemütlichen Wohnzimmer vom Samichlaus empfangen zu werden. Während der Schmutzli schaut, dass das Feuer nicht ausgeht, erzählt der Chlaus Geschichten aus seinem Leben. Wer Zeit hat, umgeht den grossen Andrang am Wochenende und plant den Besuch unter der Woche zwischen 11 und 13 Uhr. Und wer es gerne ganz privat hat, der bucht seine Feier im Waldhüsli exklusiv: Neu lädt der Samichlaus zur Familienfeier. Am 3., 4., 5. und 7.  Dezember empfängt er zusammen mit dem Schmutzli Besucher oder ganze Familien für ein exklusives Stelldichein von 30 bis 45 Minuten. Dabei zeigt er sein Zuhause und den Stall des Esels. Wer möchte, kann etwas Feines über dem Feuer bräteln, und zum Schluss gibts natürlich ein Chlausesäckli. Einen persönlichen Besuch beim Samichlaus kann man über die Website der STNG buchen.

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