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Möchten Bewegung im Wohnungsmarkt: FDP-Gemeinderat Urs Egger (links) und Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz. Bild: PD

Schöner Pop-Up-Wohnen

Von: Jan Strobel

29. August 2017

Besonders für Studenten und junge Menschen in Ausbildung kann es schwierig sein, in Zürich eine Wohnung zu finden. Die FDP regt jetzt an, leere Büroflächen als temporäre Wohnungen zwischenzunutzen.

Leer stehende Wohnungen sind in der Stadt Zürich bekanntermassen ein rares Gut. Aktuell beträgt die Leerwohnungsziffer 0,21 Prozent, was insgesamt 454 Wohnungen entspricht. Im Vergleich zu anderen grösseren Städten in der Deutschschweiz bleibt Zürich damit die Stadt mit dem geringsten Leerstand.

Besonders junge Menschen in Ausbildung und Studenten, die in der Stadt wohnen wollen, trifft die Situation mitunter hart. Nun hat sich die Stadtzürcher FDP um die Gemeinderäte Urs Egger und Christoph Luchsinger in einer schriftlichen Anfrage an den Stadtrat des Themas angenommen. Unterstützt werden sie dabei auch von Andri Silberschmidt, dem Präsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz. Konkret haben sie die leer stehenden Büroflächen in der Stadt im Blick, die gemäss ihrer Idee in Form einer Zwischennutzung in Wohnungen umfunktioniert werden könnten. «In der Stadt Zürich gibt es etwa 215 000 Quadratmeter an leerer Bürofläche», betont Silberschmidt. «Aus dieser Fläche könnten etwa 2000 neue, temporäre günstige Wohnungen entstehen. Solche Zwischennutzungen wären ein Mittel, den Druck auf den Wohnungsmarkt etwas zu lindern, umso mehr, als der Bedarf an Büroflächen derzeit begrenzt ist», so der Jung­freisinnige.

Eine solche temporäre Umnutzung von Büroflächen scheitere allerdings meist bei den vielen Auflagen und regulatorischen Rahmenbedingungen, die gerade Privaten häufig Steine in den Weg legen würden, sagt Gemeinderat Urs Egger. «Dabei gibt es in der Stadt viele Privateigentümer, die Interesse daran hätten, bei einer solchen Umnutzung mitzuziehen, statt auf dem Leerstand ­festzusitzen», ist er überzeugt. «Private sind keine Bösewichte, sondern haben durchaus ein soziales Bewusstsein», schiebt Silberschmidt nach. Zudem würde damit auch Hausbesetzern die Grundlage entzogen.

In der schriftlichen Anfrage möchte Egger vom Stadtrat unter anderem erfahren, welche Vorschriften geändert werden müssten, damit Umnutzungen einfacher möglich wären, insbesondere in den reinen Gewerbezonen. Zudem sei der Begriff «Zwischennutzung» gesetzlich nicht definiert. Nötig sei deshalb ein «umfassendes und transparentes Regelwerk im Umgang mit Leerständen und deren Zwischennutzung.» Egger und Silberschmidt könnten sich sogenannte Pop-up-Lizenzen ähnlich wie in der Gastronomie vorstellen, bei denen nicht dieselben strengen Auflagen gelten würden.

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