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Google entwirft seit 2016 das selbstfahrende Auto Waymo. Bild: PD

Selbstfahrende Autos sollen die Stadt erobern

Von: Jan Strobel

01. Februar 2018

Wie gut ist die Stadt Zürich auf selbstfahrende Autos vorbereitet? Diese Frage stellen sich die Grünliberalen im Gemeinderat. Die Fixierung in der verkehrspolitischen Debatte auf den Veloverkehr drohe echte Innovationen aus dem Blick zu verlieren.

Vergangenen August überraschte das Bundesamt für Strassen (Astra) mit einer sogenannten strategischen Ausrichtung zum Strassenverkehr der Zukunft. Im Jahr 2040, so die Vision, sollen selbstfahrende, voll automatisierte Autos auf speziellen Hochleistungsstrassen ohne Anhalteverkehr zum Schweizer Strassenbild gehören. Bereits jetzt werden Teststrecken angedacht.

Nun haben sich auch die Grünliberalen in der Stadt Zürich im Gemeinderat des Themas angenommen. In einer schriftlichen Anfrage wollen GLP-Gemeinderätin Isabel Garcia und ihr Partei- und Ratskollege Guy Krayenbühl vom Stadtrat unter anderem wissen, ob er über eine Strategie oder eine Planung bezüglich selbstfahrender Fahrzeuge im Stadtverkehr verfüge und welche Bedeutung er dieser Art der Mobilität zumesse. «Es geht uns um eine vorausschauende Politik, wenn es um die Mobilität der Zukunft geht», macht Isabel Garcia deutlich. Gerade in einer Stadt wie Zürich, die sich gerne ihrer Innovationskraft rühme, sei dies gleichsam ein Gebot der Stunde. «Wir haben mit der ETH eine weltweit führende Forschungsinstitution. Es würde Zürich schlecht anstehen, nicht an dieser Entwicklung teilzunehmen.»

«Zu kleinkariert»
Tatsächlich arbeiten andere Städte schon an einer konkreten Umsetzung. New York plant, noch während der ersten Jahreshälfte 2018 mitten in Manhattan selbstfahrende Fahrzeuge auszutesten. Und in Tokio sollen 2020, anlässlich der Olympischen Sommerspiele, solche Autos zum Einsatz kommen. «Die verkehrspolitische Diskussion in Zürich fokussiert derzeit viel zu verhärtet und zu kleinkariert auf den Veloverkehr», ist Isabel Garcia überzeugt. «Dabei besteht die Gefahr, Innovationen schlichtweg zu verschlafen.»

Auch den beiden GLP-Gemeinderäten schweben Teststrecken vor, sei dies in Quartieren oder in Industriezonen. «Wenn man ein Formel-E-Rennen mitten in Zürich veranstalten kann, dann sollten auch solche Teststrecken möglich sein», meint Isabel Garcia. In Zukunft könnten selbstfahrende Shuttlebusse oder Carsharing-Fahrzeuge in der Stadt unterwegs sein. «Weil sie sich ständig im Verkehrsfluss bewegen, würden sie zum Beispiel auch keine Parkplätze benötigen, das Stau­risiko vermindern und wenig Raum beanspruchen», so Isabel Garcia.

Im Rahmen ihres «Smart Shuttle»-Projekts befördert die Post in der Fussgängerzone von Sitten bereits seit 2016 Personen im selbstfahrenden Bus. Ein gleichartiger Versuch der SBB, allerdings im gemischten Strassenverkehr, wurde unlängst abgeblasen. Im Schweizer Verkehrsrecht sind selbstfahrende Busse im Strassenverkehr nur mit einer Sonderbewilligung des Astra zugelassen.

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