mobile Navigation

News

Schreckmoment: Wenn während der Autofahrt eine Spinne auftaucht. Bild: Adobe Stock

Spinnen als Unfallursache

Von: Ginger Hebel

15. Juni 2021

Gefahr: Freizeitunfälle mit Tieren nehmen weiter zu. Insekten- und Zeckenstiche sind besonders häufig. Aber auch Spinnen und Wespen im Auto erhöhen das Unfallrisiko. 

Die Autofahrt hätte entspannt werden sollen. Doch dann entdeckt die Fahrerin eine Spinne an der Windschutzscheibe, bricht in Panik aus und baut einen Unfall.

Seit ein paar Jahren steigen gemäss Unfallversicherer Suva Unfälle mit Tieren in der Freizeit im Vergleich zu anderen Freizeitunfällen deutlich. Derzeit belaufen sie sich auf rund 40 600 pro Jahr. Bei über der Hälfte dieser Unfälle sind Insekten oder Zecken die Ursache. Immer wieder sind es aber auch Katzen, die unverhofft vor ein Velo oder Auto rennen und Unfälle auslösen. Häufig kommt es dadurch auch zu gefährlichen Ausweichmanövern. Die Stadtpolizei Zürich sagt auf Anfrage, dass es schon zu Unfällen kam, bei denen eine Ablenkung durch ein Insekt oder eine Spinne als Ursache genannt wurde. Wie man sich in so einem Fall verhalten soll, erklärt die Polizei in der Infobox am Ende dieses Artikels.

Autofenster schliessen

Der TCS setzt sich für die Verkehrssicherheit ein. Er rät dazu, die Hände am Lenkrad zu halten und auf den Verkehr zu achten, wenn sich ein Ungeziefer oder eine Wespe im Auto befindet. Im Idealfall sei so schnell wie möglich rechts ranzufahren und anzuhalten, ohne andere zu gefährden. Auf Hochgeschwindigkeitsstrassen sei es zudem ratsam, mit geschlossenen Fenstern zu fahren und die Lüftungs- und Klimaanlage zu benutzen. Neben Insekten könnten sonst auch umherfliegende Gegenstände wie Feuerasche, Zigarettenkippen oder Kieselsteine im Auto landen und eine Schreckreaktion hervorrufen.

Aufpassen im Freien

27 Prozent der Zeckenstiche erfolgen beim Spazieren im Wald oder auf Weiden und Feldern. Neun Prozent der Wespenstiche passieren beim Essen oder Trinken. Unfälle mit Insekten und Zecken verursachen laufende Kosten von 20 Millionen Franken. Bei fast allen Wespen- und Bienenstichen, die als Unfälle gemeldet werden, kommt es zu einer toxischen Wirkung, die sich durch Rötung, Schwellung und Juckreiz zeigt. Oft sind auch allergische Reaktionen die Folge. Die meisten Unfälle mit Katzen geschehen in den Sommermonaten beim Pflegen, Füttern, Streicheln und Spielen und haben offene Kratz- und Bisswunden zur Folge. «Wenn mehr Menschen Haustiere halten, nehmen folglich auch die Unfälle zu», sagt Natascha Obermayr von der Suva.

Auch Unfälle mit Hunden (Stolpern beim Gassigehen) und Pferden sind häufig. Ein Sturz vom Pferd ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch teuer. Im Schnitt beläuft sich ein solcher Unfall auf 5500 Franken. «Durch die Grösse des Tieres ist der Sturz an sich und die Verletzungen der Betroffenen gravierender. Fast die Hälfte dieser Unfälle haben längerfristige Arbeitsunfälle und somit Taggeldleistungen zur Folge», sagt Sandra Degen, Statistik-Expertin bei der Suva.

Spinnen und Insekten im Auto - was tun?

Tipps der Stadtpolizei Zürich:

· Bemerkt man nach dem Losfahren im Auto ein Insekt oder fliegt während der Fahrt eine Wespe durchs Fenster oder Schiebedach, sollte man ruhig bleiben und weiter auf den Verkehr achten. Auf keinen Fall wild mit Armen und Händen herumfuchteln.

· Geschwindigkeit allmählich vermindern, Pannenblinker an, rechts ranfahren und nötigenfalls anhalten. Bei offenen Fenstern erledigt sich das Problem meist von allein.

· Wer aus dem Auto aussteigt, sollte dies gewohnt vorsichtig tun, also den Verkehr von hinten wie vorne im Auge behalten.

 

Tipps für sichere Gummiboot-Touren im Sommer:

Wer sich bei den heissen Temperaturen eine schöne Zeit in einem Schlauchboot macht, vergisst dabei oft die eigene Sicherheit. Zumindest lässt es sich so erklären, dass gerade einmal 15 Prozent von 2700 Personen während dieser erholsamen Tätigkeit eine Rettungsweste tragen, wie eine neue Studie der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zeigt. Beobachtet wurden die Gummibootpassagiere letzten Sommer an 40 verschiedenen Standorten, unter anderem auch auf dem Zürichsee. «Leider werden diese Ausflüge oft einfach als Spass mit Freunden und nicht als Sport angesehen», weiss BFU-Wassersportexperte Christoph Müller.


Dabei sei eine Rettungsweste vergleichbar mit einer Lebensversicherung: «Wenn bei einem Unfall die Weste gut sitzt und über einen Kragen verfügt, dann dreht sie eine bewusstlose Person auf den Rücken und hält so das Gesicht und die Atemwege über Wasser». Das Tragen einer Rettungsweste könne nicht nur bei einem Schlauchboot-Unfall Leben retten, sondern auch bei jeder anderen Art von Boot sowie beim Stand-up-Paddeln.


Ebenfalls rät die BFU, auf deren Tipps sich auch die Stadt Zürich auf ihrer Homepage stützt, bei Gruppenfahrten die Boote nie zusammenzubinden und mit einem allfälligen Alkoholkonsum zu warten, bis man wieder am Ufer ist. Auch sei es wichtig, sich im Vorfeld zu informieren, wo es einen geeigneten Ein- und Ausstieg gibt. In der Stadt Zürich ist insbesondere der Abschnitt Escher-Wyss-Platz bis Höngger Wehr gefährlich und kann schnell zu einem Unfall führen. So musste die Wasserschutzpolizei letzten Juli zwei Gummiböötler retten, die den Ausstieg verpassten und sich im letzten Moment an einem Metallpfosten am Wehr festhalten konnten. Und das, obwohl dort einen Monat zuvor von der Stadtpolizei riesige Tafeln montiert wurden, um auf exakt solche Gefahren hinzuweisen. SAG

www.bfu.ch

 

 

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare