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Spielend (Deutsch) lernen: Den Kitas in der Stadt Zürich kommt bei der Frühförderung von Kindern im Vorschulalter eine Schlüsselrolle zu. Symbolbild: iStock

Stadt stärkt Frühförderung

Von: Sacha Beuth

01. Dezember 2020

Gute Deutschkenntnisse sind für Kinder elementar für einen bestmöglichen Einstieg in die Schule und den späteren Bildungserfolg. Doch oft fehlen diese Kindern aus sozial belasteten Familien. Das will der Stadtrat ändern und investiert bis 2025 vorab deshalb 2,7 Millionen Franken zusätzlich in einen Frühförderungs-Massnahmeplan. 

Bereits seit 2009 betreibt die Stadt Zürich die Frühe Förderung, wobei das Gesundheits-, das Schul- und das Sozialdepartement im Verbund bereits verschiedene Projekte umgesetzt haben. Mit dem am Donnerstag von den Stadträten Filippo Leutenegger und Raphael Golta präsentierten «Massnahmeplan Frühe Förderung 2021 – 2025» sollen diese Bemühungen weiter verstärkt werden. Dafür soll der Etat bis 2025 um 2,7 auf rund 5,2 Millionen Franken aufgestockt werden. «Nur so können wir unser Ziel erreichen, dass alle Kinder im Vorschulalter mit möglichst gleichen Voraussetzungen und Chancen in ihren Lebens- und Bildungsweg starten», erklärt Golta den geladenen Medienvertretern.

Der Vorsteher des Sozialdepartements betonte, dass man laut einer externen Analyse grundsätzlich erfolgreich unterwegs sei. Aber dass es natürlich Verbesserungspotenzial gebe. «Wir müssen die Angebote der Bereiche Gesundheit, Soziales und Bildung noch besser aufeinander abstimmen, die Vernetzung mit privaten Akteuren optimieren, die Angebotsvielfalt in den Quartieren erhöhen und stärker und gezielter auf sozial belastete Familien zugehen.» «Letztere zu erreichen, ist besonders wichtig», ergänzt Filippo Leutenegger, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements, «da in diesen Familien oftmals gleich beide Elternteile nicht deutschsprachig sind, gute Deutschkenntnisse aber eine elementare Rolle beim Einstieg in die Schule und den folgenden Bildungsweg spielen». Zitate von zwei Stadtzürcher Kindergarten-Lehrpersonen untermauern die Aussage. Darin wird etwa hervorgehoben, dass «viele Kinder, die ohne Deutschkenntnisse in den Kindergarten eintreten, rascher ermüden, Lerninhalte an ihnen vorbeigehen und sie mehr Mühe haben, sich im Kindergarten zurechtzufinden».

Gelöst werden soll das Problem über die Kitas. 2013 hatte die Stadt in Schwamendingen das Pilotprojekt «Gut vorbereitet in den Kindergarten» lanciert, das seit diesem Schuljahr alle Quartiere ausgedehnt wurde und in dem Eltern mittels einer schriftlichen Sprachstandserhebung aufgefordert werden, die Deutschkenntnisse ihrer Kinder eineinhalb Jahre vor dem Kindergarteneintritt einzuschätzen. Werden die Deutschkenntnisse als unzureichend eingestuft, wird den betroffenen Kindern der Besuch einer Kita mit integrierter Deutschförderung (KiD) ermöglicht. Dort werden die Kinder von spezialisierten Fachpersonen in der Deutschförderung unterstützt. Von den rund 350 Kitas bieten gegenwärtig rund 100 KiD an. «Hier wollen wir weiter ausbauen», betont Leutenegger.

Priorität hat Erfolgserlebnis

Ein Grossteil der zusätzlichen Investitionen wird denn auch für diese Art der Deutschförderung benötigt und durch das Sozialdepartement finanziert. «Die Eltern bezahlen lediglich die Kosten, die ohnehin für eine Kita-Betreuung anfallen. Diese sind einkommensabhängig, betragen im Minimum aber 12 Franken pro Tag», so Golta. Ohnehin sei das Geld hier nicht der ausschlaggebende Punkt, «obwohl wir durch unsere Massnahmen ziemlich sicher eine geringere Sonderschulquote und darum geringere Folgekosten haben werden», betont Leutenegger. «Priorität hat, dass junge Menschen auf ihrem Bildungsweg zu Erfolgserlebnissen kommen. Und dabei ist die Sprache ein entscheidender Faktor.»

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