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Nicht nur Männer, sondern auch immer mehr Frauen testen am Zürich Bier Festival gern die verschiedenen Produkte der Brauereien. Bild: ZVG

Testen beim Festen

Von: Sacha Beuth

27. März 2018

Vom 5. bis 7. April wird auf dem Areal des Theaters Spirgarten das

5. Zürich Bier Festival ausgetragen. Initiator und Organisator Markus Forster hofft auf zahlreiche Besucher, die die Diversität der Braukunst kennen lernen und sich von den 274 Biersorten inspirieren lassen wollen.

In gewissem Sinne kann man Markus Forster als Missionar bezeichnen. Der 46-jährige Filmvertoner und Hobbybrauer hat es sich nämlich zum Ziel gesetzt, die Zürcher Bevölkerung in die Welt der Biere einzuführen. «In der Schweiz wurde lange Zeit fast nur Lagerbier getrunken. Während meiner Reisen im Ausland habe ich bald einmal gemerkt, dass es da noch andere Biertypen gibt, und ich wollte diese in der Schweiz bekannt machen.»

Erst hell, dann dunkel

Bereits zum 5. Mal veranstaltet er darum auf dem Areal des Spirgartens das Zürich Bier Festival. Vom 5. bis zum 7. April präsentieren hier rund 30 grosse und kleine Brauereien (darunter zwei aus Zürich) ihre Produkte und ermöglichen es den Besuchern, aus einer Palette von 274 Biersorten (inklusive zweier glutenfreier) ihren Lieblingsgerstensaft zu bestimmen. «Allerdings ergibt es keinen Sinn, alle Biere kosten zu wollen», betont Forster. «Am besten schaut man sich erst die Liste mit den Sorten an, welche man beim Eintritt erhält, und streicht, was man eh nicht gern hat. Und dann ist es empfehlenswert, erst mit den leichten, hellen, nicht zu bitteren Bieren anzufangen und sich erst am Schluss die schweren, dunklen vorzunehmen. Ansonsten wird die Sensorik überlastet.» Bierdegustationen seien mit Weindegustationen vergleichbar. «Nur dass beim Bier die Geschmacksnoten wesentlich vielfältiger sind.»

Am Festival wird immer nur ein Deziliter auf einmal ausgeschenkt, und zwar in ein Sommelierglas, für welches der Besucher fünf Franken Depot hinterlegt. Nach jedem Kostgang erhält der Besucher gegen sein benutztes ein neues, sauberes Glas. Aus Sicherheitsgründen kann im ­Innenbereich nur mit Jetons bezahlt werden, wobei ein Jeton einem Franken entspricht. Auf dem Aussen­gelände mit den fünf bis sechs ­Food­ständen wird auch Bargeld akzeptiert. Die Preise für die einzelnen Biersorten sind unterschiedlich. «Jedoch habe ich mit den Brauereien vereinbart, dass mindestens eine Sorte für einen Jeton, also einen Franken, angeboten wird.»

Zuletzt besuchten 3200 Besucher das Festival, darunter sehr viele Frauen. «Auch das weibliche Geschlecht weiss längst ein gutes Bier zu schätzen», weiss Forster. Somit bleibt zum Abschluss die Frage, was denn überhaupt ein gutes Bier auszeichnet. Forster schmunzelt und antwortet: «Es muss vor allem ausgewogen sein. Das heisst, es darf keine der Geschmacksnoten zu stark hervorstechen. Man sollte den Alkohol nicht wahrnehmen. Und es muss einem vom ersten bis zum letzten Schluck Freude bereiten.»

Zürich Bier Festival, Spirgarten, Lindenplatz 5. Eintritt: 20 Fr. pro Person. Event-Zeiten: Do, 5. 4., und Fr, 6. 4., 17–24; Sa, 7. 4., 14–24 Uhr. Programm und weitere Infos: www.probier.ch

Der kleine Bier-Guide für Neulinge

Wie Wein entsteht auch Bier durch Fermentation. Für Weine wird jedoch Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, während der Ausgangsstoff für die Gärung bei Bier immer Stärke (z. B. von Gerste, Weizen oder Mais) ist. Die ersten bierartigen Getränke wurden vor rund 5000 bis 7000 Jahren in China, Mesopotamien und Ägypten gebraut. Bier, wie wir es heute kennen, entstand hauptsächlich in den Klöstern des späten Mittelalters. Die verschiedenen Sorten werden je nach verwendeter Hefeart grob nach untergärigen und obergärigen Bieren unterschieden. Bei obergärigen Bieren wie etwa Weissbier (Weizen), Kölsch, Altbier oder Ale steigt die Hefe (Saccharomyces cerevisiae) während der Gärung im klassischen Brauverfahren an die Oberfläche. Bei untergärigen Bieren wie Pils, Märzen und Lager sinkt die Hefe (Saccharomyces carlsbergensis) nach dem Gärungsprozess auf den Boden des Gärtanks. Es sind gewissermassen «ausgebaute» Biere, die eine gewisse Reifezeit benötigen. Daneben gibt es noch Mischformen und spontangärige Biere (z. B. Jopenbier), bei denen die Gärung durch frei in der Luft fliegende Hefesporen erfolgt. 2017 wurden in der Schweiz insgesamt 4,623 Mio. Hektoliter Bier konsumiert.

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