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In der «ShopSensor»-App wird dem Nutzer ein Ranking mit den drei Geschäften erstellt, die gerade das niedrigste Besucheraufkommen vorweisen. Bild: PD

Uni-Student sorgt für sichereres Einkaufen

Von: Sacha Beuth

26. Mai 2020

Eine neue App macht es möglich, die Kundenfrequenzen in den Läden zu erkennen und so den besucherärmsten Zeitpunkt für einen Einkauf festzulegen. Erfunden hat sie Maximilian Hartmann, Student am Geographischen Institut der Universität Zürich. Er will so mithelfen, die Verbreitung des Coronavirus zu unterbinden.

Wer einkaufen geht, geht unter Leute und setzt sich somit automatisch einem höheren Ansteckungsrisiko mit Corona aus. Doch dank einer neuen App kann dieses Risiko nun minimiert werden. Diese heisst «ShopSensor» und wurde von Maximilian Hartmann, einem Studenten des Geographischen Instituts der Universität Zürich, entwickelt. «ShopSensor» berechnet, in welchen Läden sich zu einem bestimmten Zeitpunkt am wenigsten Personen aufhalten, und erstellt dazu ein Ranking.

Entstanden ist die Idee an einem Hackathon, den das Statistische Amt des Kantons Zürich mit der Schweizer Opendata-Szene im März durchführte und an der auch Hartmann teilnahm. «Eine der Herausforderungen dabei war, die Mobilität der Leute zu analysieren und wie sich diese während der Coronakrise verändert.» Im Vordergrund stand, Daten zu erheben, wie viele Leute in welchen Läden zu welchem Zeitpunkt einkaufen gehen. «Möglich ist das, indem man die Verbindung von Handys mit den WLAN-Netzwerken in der Umgebung kartiert. Anhand der Signalstärke lässt sich feststellen, wie nahe sich dieses Gerät zur Quelle eines Netzwerkes befindet, das beispielsweise zu einem gewissen Laden gehört», erklärt der 26-Jährige. Diese Daten sind öffentlich über Google erhältlich. «Was jedoch fehlte, war der historische Verlauf, also etwa zu welcher Stunde sich wie viele Personen vor einer Woche in einem Laden aufhielten und wie das Verhältnis zu anderen Läden in der Region ist.» Das alles hat Hartmann erstellt und in seine App integriert. «Der Nutzer kann damit auf einem beliebigen Kartenausschnitt seines Smartphones den gewünschten Ladentyp – zum Beispiel Kiosk, Lebensmittel, Drogerie, – eingeben und erhält dann ein Top-3-Ranking mit der aktuellen und generellen Besuchsfrequenz der im Kartenausschnitt aufgeführten Geschäfte». (siehe Illustration)

Mitmachen ist angesagt

Leider besitzt nur eine Minderheit der Läden ein eigenes WLAN-Netzwerk. Für viele, vor allem kleinere Läden, sind die notwendigen Daten deshalb noch nicht verfügbar. Abhilfe sollen die Nutzer von «ShopSensor» selbst schaffen. «Es ist wichtig, dass möglichst viele Personen über die App für jedes Geschäft in Echt­zeit eingeben, wie viele Kundinnen und Kunden sich aktuell dort aufhalten und ob sich eine Schlange vor dem Laden gebildet hat. Nur so kann der Datensatz weiterwachsen und die App verbessert werden.» Wie man die Daten erheben und einspeisen kann, hat Hartmann in einem Beschrieb auf der «ShopSensor»-Homepage festgehalten.

Bislang ist das Echo auf die App noch verhalten. Im Schnitt wird sie pro Tag nur von 50 Personen genutzt. «Nach einem Medienbericht kann die Zahl aber bis zu mehreren Tausend anwachsen», betont Hartmann. Auch an die Behörden hat er sich schon mit seiner Erfindung gewandt. «Von da kam aber wenig bis gar nichts.» Was für den Studenten doch «etwas frustrierend und unverständlich» sei, zumal für ihn nicht der geringste Profit dabei herausspringe. Trotzdem lässt sich Hartmann nicht unterkriegen. «Mir bleibt das Bewusstsein, einen ganz persönlichen Beitrag im Kampf gegen Corona geleistet zu haben.»

Zur «ShopSensor»-App gelangt man entweder über den entsprechenden Link (shopsensor-272815.appspot.com), über Google mit dem Suchbegriff ShopSensor oder den hier abgebildeten QR-Code.

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