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Das USZ geriet wegen vorgeworfener Missstände in Schieflage. Bild: wikipedia

Unispital räumt Fehler ein

Von: SB/RED

16. März 2021

Nach Vorlage des Untersuchungsberichts zu den Missständen in der Herzchirurgie und der Gynäkologie hat die Leitung des Universitätsspitals Zürich Mängel in der Patienteninformation und -dokumentation zugegeben.

In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Berichte zu Missständen in mehreren Kliniken des Universitätsspitals Zürich USZ für Wirbel gesorgt, weshalb die USZ-Leitung die Vorwürfe untersuchen liess. Diese Untersuchungen sind nun abgeschlossen. Und sie bringen wenig Schmeichelhaftes für das USZ zu Tage, das sich darum genötigt sieht, Fehler einzuräumen.

So hatte etwa der damalige Direktor der Klinik für Gynäkologie, Daniel Fink, Eingriffe und Sprechstunden teilweise überschneidend geplant, was dazu führte, dass er bei Operationen nicht durchgängig präsent gewesen sei und die wesentlichen Schritte nicht immer selbst ausgeführt habe. «Er kann daher nicht in allen Fällen als Hauptoperateur bezeichnet werden. In dieser Hinsicht erwiesen sich die Operationsberichte in diversen Fällen als inhaltlich unpräzise beziehungsweise falsch.» Weil jedoch immer mindestens ein weiterer honorarberechtigter Arzt an der Operation beteiligt gewesen sei, seien die Leistungen an sich korrekt verrechnet worden. Vorwürfe einer unrechtmässigen Bereicherung seien somit unberechtigt. Dagegen bestätigten sich teilweise Vorwürfe, wonach der Gynäkologie-Leiter bei Patienten Eingriffe vorgenommen habe, obwohl es schonendere Möglichkeiten gegeben hätte. Weitere Mängel wurden in der Aufklärung der Patienten festgestellt. So sei diesen in einigen Fällen zu wenig deutlich gemacht worden, wer tatsächlich als Hauptoperateur tätig sein würde. Fink hat das USZ im Mai 2020 verlassen.

Auch in der Herzchirurgie gab es offenbar Ungereimtheiten, namentlich in der Dokumentation beim Einsatz von Implantaten, die der damalige Klinikleiter Francesco Maisano selbst entwickelt hatte. Zudem seien Publikationen zu diesen Einsätzen teilweise inhaltlich unvollständig und falsch gewesen. Das USZ hat sich von Maisano auf Ende Februar 2021 getrennt und auch seine Professur an der Universität Zürich wird beendet.

Laut USZ seien mit dem Bericht die internen organisatorischen, legislatorischen und strukturellen Schwächen identifiziert worden, woraus man nun seine Lehren ziehen wolle.

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