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Auf dem Areal Looächer in Affoltern bei der Bus-Haltestelle Mühlacker ist ein Recyclinghof geplant. Anwohner befürchten Staus und noch mehr Verkehr.

Unruhe in Affoltern

Von: Ginger Hebel

06. Dezember 2022

Der geplante Bau eines vorläufig temporären Recyclinghofs auf dem Areal Looächer in Affoltern sorgt bei der Bevölkerung für gemischte Gefühle. Befürchtet wird Mehrverkehr und Lärm. Die Stadt sieht keine Probleme.

Die Tage des Recyclinghofs Hagenholz in Zürich-Nord sind gezählt. Bis in zwei Jahren wird er geschlossen. Grund dafür ist der geplante Bau der dritten Verbrennungslinie bei der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Hagenholz. Für diesen Ausbau und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf dem Areal Hagenholz wird Platz benötigt. Als Ersatzlösung ist das Recyclingzentrum Looächer in Affoltern geplant. Die Affoltemer Bevölkerung zeigt sich angesichts dieser Pläne jedoch wenig erfreut. «Der Stau vor der Einmündung Mühlackerstrasse in die Wehntalerstrasse sorgt dafür, dass der Bus oft nicht ohne längere Wartezeit bis zur Endstation fahren kann. Auch bei der Wegfahrt versperren ihm immer wieder Autos den Weg», sagt Pia Meier, Präsidentin Quartierverein Affoltern. Ab Dezember 2023 sollen auch die Busse der Linie 37 zur Endstation Mühlacker fahren. Quartierbewohner befürchten, dass die Busse durch den Verkehr von und zum Recyclinghof noch stärker behindert werden. Zudem würden die Wohngebiete und Schulen durch Lärm und Emissionen belastet.

Wie Daniel Eberhard von Entsorgung + Recycling Stadt Zürich erklärt, wurde vor der Wahl des Areals Looächer als Standort eine Machbarkeitsstudie erstellt. Der Betrieb des geplanten Recyclingzentrums werde auf dem am westlichen Ende der Mühlackerstrasse gelegenen Teilstück zu Mehrverkehr führen. «Das Verkehrsaufkommen wird gemäss der Studie von Montag bis Freitag deutlich niedriger sein als samstags. Die Auslastung im Recyclingzentrum wird jedoch samstags am höchsten sein», erklärt Eberhard. Die Verkehrserzeugung des Recyclingzentrums überschneide sich folglich nicht mit den Spitzenbelastungen des Strassennetzes in Affoltern.

Mehrverkehr verhindern

Ab 2026 werden zudem die Schienen für das Tram Affoltern auf der Wehntalerstrasse gebaut, was zu weiteren Belastungen der Mühlackerstrasse führen wird. «Die Stadt muss mit Massnahmen Mehrverkehr entlang der Mühlackerstrasse verhindern», betont QV-Präsidentin Pia Meier. Sie findet es schade, dass in Zürich oft einfach gebaut werde, ohne die Infrastruktur mitzudenken. Man wolle nicht gegen einen Recyclinghof poltern. «Wenn aber keine Massnahmen realisiert werden können, fragen wir uns, ob das Gebiet Looächer der richtige Standort für einen Recyclinghof ist.»

Um Stau zu vermeiden, ist gemäss ERZ auf dem Areal des Recyclingzentrums ein Warteraum für bis zu 50 Personenwagen und 10 Lieferwagen vorgesehen. Gemäss Projektvorgabe müsse der gesamte Staubereich auf dem Areal Platz finden. Gegenwärtig plant ERZ auch auf dem Juch-Areal in Altstetten den Bau eines neuen Recyclingzentrums. Es soll 2027 eröffnet werden. Das Datum der Schliessung des kleineren Recyclinghofs Werdhölzli ist noch nicht bestimmt. Vorerst ist das geplante Recyclingzentrum Looächer eine Ersatzlösung für die Zeit nach der Schliessung des Hagenholz. Die Abklärungen für einen definitiven Standort laufen. Daniel Eberhard: «Das Areal Looächer wird für den dauerhaften Recyclinghof in Zürich-Nord in Betracht gezogen.»

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