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Vor der Gastro-Zürich-Wahl kommt es zu Meinungsverschiedenheiten. (Bild: Adobe Stock)

Unruhe vor der Wahl

Von: Christian Saggese

31. August 2021

Vorwürfe Drei Kandidaten wollen Präsident von Gastro Zürich werden: Daniel Müller, Kari Fatzer und Urs Pfäffli. Müller wirft dem Vorstand in einem öffentlichen Brief aber «intransparente Praktiken» vor. Der amtierende Verbandspräsident widerspricht.

Am 11. Oktober wird das Präsidium von Gastro Zürich neu besetzt. Muggenbühl-Wirt Ernst Bachmann gibt sein Amt nach 23 Jahren altersbedingt ab. Der Verband vertritt die Interessen aller Gastronomen im Kanton Zürich.

Gehen solche verbandsinternen Wahlen meist ruhig über die Bühne, sorgt jene von Gastro Zürich aber für öffentliche Diskussionen. Grund: Bindella-Gastrochef Daniel Müller, der sich als Nachfolger von Bachmann zur Wahl stellt, wirft dem Vorstand in einem offenen Brief «intransparente Praktiken» vor. Das Schreiben wurde letzte Woche im «GastroJournal» publiziert. Konkret soll sich der Vorstand «ohne Begründung geweigert haben, mir die Delegiertenliste zukommen zu lassen, damit ich die Wählerschaft persönlich anschreiben und mich vorstellen kann», sagt Müller. Über die Gründe könne er nur mutmassen, doch er glaubt, dass der Vorstand gerne ein eigenes Vorstandsmitglied als Nachfolger im Amt sehen würde. «Vielleicht bin ich zu unbequem geworden», spekuliert er weiter. Der 62-Jährige war nämlich 2015 bis 2017 selbst Vorstandsmitglied und sogar Vizepräsident bei Gastro Zürich, «verliess den Vorstand aber, weil wir uns über die strategische Ausrichtung nicht einig wurden». Zwar mache der Vorstand eine sehr gute Arbeit, betont der Bindella-Gastrochef: «Doch in vielen Fällen ist er leider zu festgefahren und nicht mehr zeitgemäss. Ich weiss von vielen jüngeren Gastronomen, gerade auch von jenen, die neue Restaurantkonzepte ausprobieren, dass sie sich vom Verband nicht vertreten fühlen.» Es sei wichtig, jetzt einen Generationenwechsel einzuführen und nicht an veraltetenVerbandsstrukturen festzuhalten.

Im Februar wurde bekannt, dass der Vorstand tatsächlich ein Vorstandsmitglied ins Rennen schickt, und zwar Kari Fatzer (60), der aktuell das Cappuccino in Winterthur leitet. Fatzer will sich zu den Anschuldigungen von Müllers öffentlichem Brief nicht äussern. Er bekräftigt aber nochmals sein Interesse am Präsidium, unter anderem, «weil es Winterthur als zweitgrösste Stadt im Kanton und die umliegenden, kulinarisch hochstehenden Gemeinden verdient haben, im Verband eine tragendere Rolle zu übernehmen».

«Vorabversand gab es nie»

Stellung nimmt aber der noch amtierende Präsident Ernst Bachmann im Namen des Vorstands. Auf den offenen Brief angesprochen sagt er, dass für seine Nachfolge drei kompetente Personen zur Verfügung stünden und der Vorstand zuhanden der Delegiertenversammlung keinen Wahlvorschlag abgeben werde. Des Weiteren habe der Vorstand von den einzelnen Bezirken und Sektionen Listen ihrer vorgeschlagenen Delegierten verlangt, so wie es die Statuten vorsehen würden. Dies sei zwischenzeitlich geschehen. Bachmann: «Die Listen werden nun auf Statuten- und Reglementkonformität geprüft. Die überarbeitete Delegiertenliste wird dann den Delegierten wie auch den drei Präsidentschaftskandidaten mit der ordentlichen Einladung zur Delegiertenversammlung fristgerecht zugestellt. Ein Vorabversand hat in der Vergangenheit nie stattgefunden, wird es in der Gegenwart nicht geben und ist auch in Zukunft nicht vorgesehen.»

Beim dritten Kandidaten handelt es sich um Urs Pfäffli (58), Präsident des Stadtverbands Gastro Zürich-City. Er machte sich als Corona-Verantwortlicher von Gastro Zürich einen Namen. «Die Krise hat vieles verändert und verlangt vom Verband künftig mehr Sichtbarkeit, Transparenz und Agilität», sagt Pfäffli zu seiner Motivation. Wichtig sei es dabei, im Vorstand als Team zu agieren, «wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Mitglieder, egal ob KMU oder Grossbetrieb, und erzielen durch Vermitteln und Aufklären bei Behörden, Politik und Medien nachhaltige Erfolge».

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