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Hätte die Stadt Zürich gerne in ihrem Liegenschaften-Portfolio: Uto Kulm. Bild: PD

Uto Kulm: Neuer Geschäftsführer – und bald auch ein neuer Besitzer?

Von: Sacha Beuth

10. Mai 2022

Giusep Fry hat nach rund 40 Jahren die Geschäftsführung des Hotels Uto Kulm an seinen Sohn Fabian übergeben. Die Liegenschaft selbst bleibt in seinem Besitz, da mit diversen Kaufinteressenten bislang keine Einigung erzielt werden konnte. Trotzdem schliesst Fry einen Verkauf nicht aus – zumal die Stadt Zürich weiter ihr Interesse an einer Übernahme des Uto Kulm bekundet.

Immer wieder waren in den letzten Jahren Gerüchte laut geworden, dass sich Giusep Fry als Geschäftsführer und Besitzer des Uto Kulm zurückziehen oder gar die Liegenschaft verkaufen werde. Der erste Punkt ist nun Realität geworden. Wie das Hotel am Mittwoch in einer Medienmitteilung verkündete, übergibt Giusep Fry den Stab nun an seinen 25-jährigen Sohn Fabian. Der gelernte Hotelkaufmann hatte sich seine Sporen im Park Hyatt Zürich und Park Hyatt Dubai abverdient, ehe er 2019 in den väterlichen Betrieb zurückkehrte und den Posten des Vizedirektors übernahm.

Giusep Fry, der seit 1983 das Uto Kulm führte und die Liegenschaft 1999 erwarb, wird sich künftig auf die Funktion des Verwaltungsratspräsidenten der Uto Kulm AG konzentrieren. Im Rahmen der Veränderung wurde das ebenfalls zum Unternehmen gehörende Restaurant Gmüetliberg an die PointbreakGruppe verpachtet. Zudem soll der Betrieb des Giardino Verde per Ende Jahr eingestellt und der Fokus auf das Hotel Uto Kulm gelegt werden.

Trotz des Geschäftsführungswechsels ist damit die Möglichkeit einer Veräusserung der Liegenschaft nicht aus der Welt. In der Medienmitteilung bestätigt das Hotel, dass in den letzten Jahren darüber mit verschiedenen Parteien Gespräche geführt worden seien, aber keine Einigung erzielt werden konnte, weshalb man sich für eine andere Lösung entschieden habe. Aber: «Einen Verkauf schliessen wir weiterhin grundsätzlich nicht aus.» Bedeutet im Klartext: Die Interessenten müssten bei ihrem Angebot finanziell nachbessern. Unter diesen befindet sich auch die Stadt Zürich. Patrick Pons, Mediensprecher des Finanzdepartements, bestätigt erstmals, dass es Gespräche gegeben habe und dass man nach wie vor an einem Erwerb interessiert sei. Weitere Details will er aus verhandlungstechnischen Gründen nicht kommunizieren. Und auch die Topplayer unter den Zürcher Gastrounternehmen halten sich bezüglich einer Übernahme bedeckt oder zeigen sich – «Mit diesem Thema haben wir uns nicht beschäftigt», Maximilian Schiedt, Geschäftsführer Kramer Gastronomie – ablehnend.

Bei den politischen Parteien kommen die Kaufabsichten der Stadt unterschiedlich an. Oliver Heimgartner, CO-Präsident SP Stadt Zürich, hält einen Kauf für sinnvoll, «sofern sich denn die Gelegenheit dazu bietet.» Schliesslich sei der Uetliberg ein wichtiges Ausflugsziel für die Stadtbevölkerung und mit dem bewährten Verpachtungsmodell könnte auch künftig eine gute Gastronomie sichergestellt werden. Auf bürgerlicher Seite winkt man dagegen ab. «Das Uto Kulm funktioniert gut in privaten Händen. Es gibt keinen Grund für die Stadt, dafür Geld auszugeben. Das sollte man stattdessen in mehr Wohnraum investieren», so Severin Pflüger, Gemeinderat und Parteipräsident der FDP Stadt Zürich.

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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