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Der Zürcher Security-Guide für das Nachtleben hat sein Vorbild in der Anti-Terror-Aktion in Grossbritannien. Bild: PD

Wachsamkeit, auch während der Party

Von: Jan Strobel

05. September 2017

Ein Zürcher Sicherheitsunternehmer hat einen Führer für das Nachtleben mit Verhaltenstipps im Fall eines Terrorangriffs herausgebracht.

Nachrichten über islamistischen Terror gehören mittlerweile fast schon zu den monatlichen Schreckensmeldungen. Wie die Gesellschaft im Alltag mit der Bedrohung umgehen soll, ist in einzelnen Ländern bereits Gegenstand von Krisenmanagementkonzepten. Die Bevölkerung soll lernen, wie sie sich im Fall eines Anschlags verhalten soll. In Frankreich werden seit 2016 unter dem Namen «Les ges­tes qui sauvent» Schulungen angeboten, und die britische Regierung hat die Broschüre «Stay Save» mit Verhaltensrichtlinien ins Netz gestellt.

Keine Panikmache
Der Zürcher Sicherheitsexperte Mohammad Grössbauer hat sich nun das britische Konzept zum Vorbild genommen und einen eigenen Security-Guide für die Schweiz und insbesondere für das Zürcher Nachtleben erstellt. Als Geschäftsführer des Sicherheitsunternehmens Alpha Team Protection GmbH (ATP Security) kennt er die Lage aus erster Hand. Sein Team ist auf Sicherheitsdienstleistungen im Nachtleben spezialisiert.

«Panikmache liegt mir mit dem Security-Guide fern», stellt Grössbauer klar. «Die Wahrscheinlichkeit, in der Schweiz in einen Terrorangriff hineinzugeraten, ist zum Glück nicht gross.» Dennoch sei die Gefahr zu einer Realität in Europa geworden, der man sich nicht passiv in der Hoffnung verschliessen sollte, es werde schon nichts passieren. «Es ist immer hilfreich, vorbereitet zu sein, auch wenn das Risiko gering ist». Grössbauer listet in seinem Zürcher Security-Guide fürs Nachtleben neun Verhaltensmassnahmen auf. Die drei wichtigsten davon hat er auf einem Flyer zu einer Formel zusammengefügt: «Abhauen – Tarnen – Polizei». «Es ist wichtig, nicht die Konfrontation zu suchen, sich zu ergeben oder zu verhandeln, sondern so schnell wie möglich an einen sicheren Ort zu rennen», rät Grössbauer. Wenn eine Flucht nicht möglich sei, «ist es besser, sich zu verstecken, das Telefon auf lautlos zu stellen, den Vibrationsalarm abzuschalten, und wenn es kein Risiko darstellt, sollte man die Polizei rufen.» Mit dieser Formel folgt Grössbauer den Vorgaben der britischen Anti-Terror-Aktion.

Auch der Bar- und Club-Kommission Zürich (BCK), welche die Interessen von Kulturunternehmen im Zürcher Nachtleben vertritt, ist Grössbauers Guide bekannt. «Wir begrüssen grundsätzlich Bestrebungen, welche eine erhöhte Sicherheit in der Nacht zum Ziel haben, solange diese nicht zu einer unnötigen Angst führen», sagt Andreas Bücheli von der BCK. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass sich die Bedrohungslage in Zürich geändert habe. «Die Sicherheit in den Betrieben ist hoch, dazu gehört auch die tägliche Auseinandersetzung mit allfälligen Sicherheitsgefahren. Aufgrund dessen sehen wir keinen Bedarf, den Security-Guide im grossen Stil zu veröffentlichen.»

Der vollständige Security-Guide ist abrufbar unter:
www.atp-security.ch

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