mobile Navigation

News

Starke Statistik: Im Vergleich zu 2020 ist die Zahl der Delikte nach StGB im ganzen Kanton Zürich im Jahr 2021 um 6 Prozent gesunken. Grafik: Kanton Zürich

Weniger Drogendelikte, aber mehr Jugendkriminalität

Von: SB / RED

29. März 2022

Sowohl in der Stadt Zürich wie im ganzen Kanton hat insgesamt die Zahl der Delikte, die im Jahr 2021 verübt wurden, gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Laut der am Montag publizierten Kriminalstatistik 2021 gab es vor allem weniger Drogen- und Gewaltdelikte. Die Jugendkriminalität nahm jedoch zu.

Um rund 6 Prozent hat die Zahl der Kriminaldelikte 2021 gemäss Strafgesetzbuch StGB im ganzen Kanton Zürich gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Und auch die Zahl der Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz sank um 12,2 Prozent. Entsprechend gut gelaunt zeigte sich Sicherheitsdirektor Mario Fehr am Montag anlässlich der Präsentation der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2021: «Die erfreulichen Zahlen, die wir vorlegen können, zeigen: Zürich ist und bleibt ein sicherer Kanton. Und dies, obwohl unsere Polizeikräfte wegen der Corona-Pandemie vor einer besonderen Herausforderung standen.»

Fehr wies darauf hin, dass gerade bei Delikten gegen Leib und Leben ein markanter Rückgang von fast 7 Prozent stattgefunden hätte (6313 im Jahr 2020 zu 5892 im Jahr 2021). Darunter befinden sich auch Angriffe und Raubhandel (–12 Prozent) sowie «nur» 5 Tötungsdelikte (2020: 6). Dies sei der tiefste Stand seit Einführung der aktuellen Statistikform im Jahr 2009. Erfreulich sei ebenfalls der Rückgang bei den Zuwiderhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG). Sie sanken von 12 701 auf 11 154 registrierte Straftaten.

Dagegen habe man bereits am Anfang der Pandemie eine deutliche Steigerung der Jugendkriminalität feststellen können, die im letzten Jahr ihre Fortsetzung fand. So stieg die Zahl der beschuldigten Jugendlichen von 2293 im Jahr 2019 über 2520 im Jahr 2020 auf 2697 im Jahr 2021. «Hier ist allerdings anzumerken, dass die Raubstraftaten durch Jugendliche wiederum deutlich abgenommen haben, und zwar um –13 Prozent», bemerkte Fehr. Derweil habe man die Zahlen bei der Häuslichen Gewalt, die letztes Jahr wie die Jugendkriminalität im Fokus der Polizeiarbeit stand, annähernd halten können. 6559 gemeldeten Fällen im 2020 stehen 6677 im 2021 gegenüber. Im Bereich Vermögensdelikte hätten die Fälle von 60 659 auf 56 811 abgenommen. Allerdings bestünde hier eine hohe Dunkelziffer im Teilbereich Cyberkriminalität. Und auch Einbruch- und Einschleichdiebstähle verzeichnen einen Rückgang. Er beträgt über 8 Prozent und sei hauptsächlich den Umständen, welche die Pandemie mit sich brachten – etwa Reiseeinschränkungen – zu verdanken. Dagegen gab es bei den Betrugsdelikten ein sattes Plus von um die 13 Prozent. Laut Angaben des Kantons zeigen die letzten beiden Beispiele deutlich, wie sich die Kriminalität immer mehr aus der analogen in die digitale Welt verschiebe. Ein Umstand, der ebenfalls wegen der Corona-Massnahmen noch stärker zum Tragen gekommen sei.

Stadt gleich wie Kanton

Die Zahlen für die Stadt Zürich hätten sich laut Beat Rhyner von der Kriminalabteilung der Stadtpolizei Zürich analog zu denen des Kantons entwickelt. «Die Zahl der Straftaten ist von 41 039 auf 38 448 Delikte gesunken. Das sind rund 6,3 Prozent weniger als 2020 und der tiefste Stand seit 2009.» Beim Betäubungsmittelbereich betrage der Rückgang sogar –13 Prozent. Bei Delikten, die das Strafgesetzbuch betreffen, gebe es fast überall einen Rückgang zu verzeichnen – den grössten bei Delikten gegen Leib und Leben mit –12 Prozent (2676 zu 2356 registrierte Fälle). Einzige Ausnahme würden die Delikte gegen sexuelle Integrität bilden. «Hier gab es eine Zunahme um 3,3 Prozent, was aber zumeist auf die Ausübung unzulässiger Prostitution in Zusammenhang mit angepassten Coronamassnahmen zurückzuführen ist», erklärte Rhyner.

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare