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Bild: SWS/Walter von Arburg

Weniger Übernachtunen im Pfuusbus

18. April 2013

Am Montag ging die jüngste Pfuusbus-Saison zu Ende. Zwischen Mitte November und Mitte April verzeichneten die Pfuusbus-Betreiber 3519 Übernachtungen in der wohl aussergewöhnlichsten Notschlafstelle der Schweiz. Insgesamt fanden 462 Notleidende im umgebauten Sattelschlepper mit Vorzelt eine Notunterkunft sowie menschliche Gemeinschaft.

Die Zahl der Übernachtungen im Pfuusbus ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. 2012 betrug sie 3741, im zu Ende gegangenen Winter 3519. Allerdings sind die 390 Übernachtungen der temporären Notschlafstelle Biwak hinzuzuzählen, die während 21 Nächten im Februar geöffnet und ausschliesslich für Durchwanderer aus EU-Staaten auf Arbeitssuche bestimmt war. Das „Biwak“ betrieben die Sozialwerke Pfarrer Sieber zusammen mit der Zürcher Stadtmission. Insgesamt ist die Zahl der Beherbergten im Vergleich zu den Vorjahren nochmals deutlich angestiegen.

Dass die Übernachtungszahlen im Pfuusbus nicht noch höher liegen, hat primär zwei Ursachen. Erstens eröffneten die Sozialwerke Pfarrer Sieber im Juni 2012 in Zürich-Affoltern das Notwohnprojekt Brothuuse mit seinen 30 Wohnplätzen. Etliche der dort untergekommenen ehemaligen Obdachlosen nutzten früher den Pfuusbus regelmässig. Zweitens dürfte sich der im Vergleich zum Vorjahr relativ milde Februar dämpfend auf die Nachfrage ausgewirkt haben. Der Winter ohne langanhaltende Temperaturtiefstwerte erlaubte es hiesigen Pfuusbus-Nutzern zudem, andernorts (z.B. im Flughafen) unterzukommen und damit den Arbeitsmigranten auszuweichen, die den Weg in den Pfuusbus ebenfalls fanden.

Die dämpfenden Faktoren täuschen aber nicht darüber hinweg, dass die Nachfrage nach Notschlafplätzen erneut zugenommen hat. Für die gegen 100 Betreuerinnen und Betreuer war die Pfuusbus-Saison einmal mehr höchst anspruchsvoll. Bis zu 30 physisch und psychisch versehrte Menschen auf engstem Raum zu betreuen, ist eine grosse Herausforderung und eine enorme Leistung. Nur dank des generösen Einsatzes von Freiwilligen und dank der grosszügigen Unterstützung durch Spenderinnen und Spender konnte der Pfuusbus auch seine 11. Saison erfolgreich bewältigen. PD

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