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Und hier noch ein Bäumchen: In der Stadtgärtnerei können Besucher sich an Modellen in der Hitzeminderung üben. Bild: Marion Nitsch/GSZ

Wie Zürich cool bleibt

Von: Sacha Beuth

21. Juni 2022

An sonnigen Sommertagen verwandelt sich die Stadt Zürich immer öfter in eine Wärmeinsel. Die neue Ausstellung «Cool down Zürich – Wir kühlen die Stadt» in der Stadtgärtnerei zeigt auf leicht verständliche Art, mit welchen Massnahmen Behörden für Hitzeminderung sorgen.

Die letzten Tage mit Temperaturen über 30 Grad könnten es nicht besser beweisen: Zürich hat wie andere Grossstädte im Sommer ein Hitzeproblem. Wegen der vielen Betongebäude und asphaltierten Strassen und Plätze heizt sich die Stadt auf. Sie wird zur Wärmeinsel, deren Temperaturen dann um bis zu 7 Grad höher sein können als im Umland. Dem will die Fachplanung Hitzeminderung mit verschiedenen Massnahmen entgegenwirken. Wie das im Detail funktioniert, lässt sich seit letztem Freitag in der Stadtgärtnerei Zürich, Sackzelg 27, in der interaktiven Ausstellung «Cool down Zürich – Wir kühlen die Stadt» hautnah erleben.

«In der Fachplanung Hitzeminderung wurden 13 Handlungsansätze erarbeitet, die wir für die Ausstellung zum besseren Verständnis auf folgende Bereiche zusammengefasst haben: Wie wirken Wasser, Begrünung und Schatten, welche Oberflächen und Materialien wärmen sich weniger auf, wie kann man von Kaltluft/Winden profitieren und wie lässt sich Energie effizient nutzen?», erzählt Ursula Dürst, Projektleiterin bei Grün Stadt Zürich, anlässlich der Vernissage.

Der Hauptteil der Ausstellung, die in Zusammenarbeit von Grün Stadt Zürich und der Firma Raumprodukt entstand, ist einem Strassenzug nachempfunden. An den Rändern erfahren die Besucher über Video und Tonbandaufnahmen von Erfahrungen von Bewohnern mit der Hitze in der Stadt und von Fachpersonen von Lösungsansätzen. «Wir wollten damit Emotionen erzeugen. Der Besucher soll gleich von Beginn weg die Problematik spüren», erklärt Antonia Banz von Raumprodukt. Derweil befinden sich in der Mitte des Raumes diverse interaktive Modelle, welche Massnahmen zur Hitzeminderung auf leicht verständliche Weise veranschaulichen.

Bäume von hohem Nutzen

So wird etwa über eine Windmaschine aufgezeigt, wie kühle Nachtluft von den Hängen nach unten in die Stadt zieht. An einem anderen Stand kann ein Miniatur-Gebäudekomplex mit Modellbäumchen (Dürst: «Ein grosser, breiter Baum kann vorab als Schattenspender für eine Temperaturminderung bis fast 9 Grad sorgen»), Dachbegrünung und dem Auswechseln von Bodenbelägen gekühlt werden. Oder man misst die Temperaturen bei verschiedenfarbigen Bodenplatten (wobei hell gefärbte Beläge nach den neusten Ergebnissen eines Pilotprojekts des Tiefbauamts nur einen geringen Einfluss auf die Temperatur haben). Auch das Prinzip der «Schwammstadt», wie es an der Giessereistrasse bereits real umgesetzt wurde, lässt sich in einem Exponat mit künstlichem Regenschauer erleben. Und der Nutzen der Wandbegrünung wird nicht nur im Innern, sondern auch im Aussenbereich der Ausstellung anhand von realen Bepflanzungen aufgezeigt.

Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenlos. Als Ergänzung finden Führungen sowie weitere Veranstaltungen zum Thema statt.

Weitere Informationen: www.stadtzuerich.ch/ted/de/index/gsz/aktuell/gruenagenda

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