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Die Auto Zürich: Die meistverkauften Modelle in der Schweiz sind VW Golf und Skoda Octavia. Bild: PD

Zürcher Autofahrer stehen auf Diesel

Von: Jan Strobel

29. Oktober 2013

Heute öffnet die Auto Zürich. Bei den Autolenkern zeigen sich vor allem zwei Trends: Diesel erlebt ein Hoch, das E-Auto spielt kaum eine Rolle.

Wenn heute die Auto Zürich Car Show beginnt, ist es wieder Zeit, die Beziehung von Zürich zum Auto zu beleuchten – und die ist bekanntlich alles andere als entspannt. Sie ist seit Jahren geprägt von Misstönen: Velofahrer wettern gegen Autofahrer und umgekehrt, auf politischer Ebene gilt Zürich auf bürgerlicher Seite ohnehin als Hort der Autofeindlichkeit. Und dann die Sache mit dem Klimawandel: Auto fahren gilt manchen ökologisch Bewegten als Ursünde schlechthin, für sie ist das benzinbetriebene Fahrzeug ein Auslaufmodell.

Die Zahlen allerdings zeigen: Noch nie war die Anzahl der in der Schweiz neu in Verkehr gesetzten Motorfahrzeuge so hoch wie 2012. Das Bundesamt für Statistik registrierte 431 000 Neuzulassungen, 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt waren 2012 mehr als doppelt so viele Motorfahrzeuge auf Schweizer Strassen unterwegs als 1980.

Auch in der Stadt Zürich ist die Zahl der Personenwagen gemäss letzter Erhebung ganz leicht gestiegen, von 129 663 (2010) auf 129 906 (2011). Am höchsten ist dabei die Fahrzeugdichte in den Quartieren Höngg, Witikon und Fluntern mit 400 bis 457 privaten Motorfahrzeugen pro 1000 volljährigen Personen. Besonders die Verkaufszahlen für Personenwagen mit Dieselmotor erleben seit geraumer Zeit ein Hoch. Allein in der Stadt stieg ihr Anteil am gesamten Personenwagen-Bestand in den letzten fünf Jahren von 5 auf 13 Prozent. Dieselmotoren verbrauchen zwar weniger Treibstoff als Benziner, stossen also weniger CO2 aus; sie erzeugen aber wesentlich mehr Fein­staub und Stickoxide.

Die Technik allerdings bleibt nicht stehen: Verbrauchte ein Personenwagen mit  1000 Kilogramm Gewicht 1996 noch 6,84 Liter/100 km, konsumiert er heute nur noch 4,11 Liter/100 km.

Doch wie stehen die Zürcher Autolenker zur alternativen Mobilität?  Es widerspiegelt sich hier ein all­gemeiner Zustand: Der Öko-Boom bleibt vorerst aus. Zwar konnten ­Hybrid- und Elektroautos zwischen 2011 und 2012 zulegen, ihr Anteil an der gesamten Autoflotte allerdings ist immer noch marginal, die Verkaufszahlen eher flau. Der Tenor lautet hier: Zu teuer, fehlende Reichweite, fehlende staatliche Förderung der Infrastruktur. Von den 13 747 Fahrzeugen, die 2012 in der Stadt neu ­zugelassen wurden, fuhren gemäss Strassenverkehrsamt lediglich 82 mit Elektroantrieb. Im laufenden Jahr sind es bis jetzt immerhin 100 von 10 005 neu zugelassenen Fahrzeugen. Einen echten Zuwachs hingegen verzeichnet das Carsharing. 14 Prozent der Zürcher mit Führerausweis nutzen dieses Angebot.

Die meistverkauften Automodelle in der Schweiz sind 2013 übrigens der VW Golf und der Skoda Octavia. 

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