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«Da simma dabei, das ist pri-hi-ma, viva Colonia!» Kölner Karnevals-Stimmung soll sich

Zürich Alaf

Von: Tanja Selmer

25. Februar 2014

Deutsches Brauchtum wird bei uns immer beliebter. Schweizer fliegen zum Karneval nach Köln, und jetzt kommt der Kölner Karneval auch nach Zürich.

Donnerstagmorgen am Flughafen Zürich. Das Flugzeug ist wie schon in den letzten Jahren besetzt mit reihenweise kostümierten Schweizern. Denn das Reiseziel ist Köln, und es ist Weiberfastnacht, dort «Wieverfastelovend» genannt. Seit sieben Jahren mit von der Partie sind Kurt Oetterli und seine Freunde. Der Geschäftsführer des Kostümverleihs Atop AG gerät über die tollen Tage ins Schwärmen: «Die spezielle Stimmung am Kölner Karneval ist wahnsinnig packend, genau wie die Gastfreundschaft von den Leuten dort. Man ist sofort aufgenommen, man ist sofort mit allen per Du, man redet mit allen. Es ist urschön.» Für diese Stimmung ist Köln weltweit bekannt.

Der Kölner Karneval kann bereits auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Erwähnt wird die Fastelovend im Eidbuch der Stadt bereits im Jahr 1341. Zeitlich steht der Karneval immer in Bezug zu Ostern. Denn wenn an Aschermittwoch alles vorbei ist, beginnt die vorösterliche Fastenzeit – Fastelovend bedeutet Fastenabend, der Abend vor dem Fasten. Zuvor können die Leute eben nochmals über die Stränge schlagen. Dass der Kölner Karneval heute so gefeiert wird, wie wir es kennen, wurde im Jahr 1823 institutionalisiert. Das «Festordnende Komitee» wurde gegründet, Köln feierte den ersten Rosenmontagszug. Schon damals hatte der Karneval vor allem auch die Bedeutung, der Obrigkeit mit Ironie die Nase zu zeigen. So sind die Funken und die Orden Beispiele für eine Parodie auf das preussische Militär, dessen strenges Auftreten dem Volk damals überhaupt nicht gefiel. Parallel dazu hat sich der ausschweifende Strassen- und Kneipenkarneval entwickelt, der eine Faszination und Anziehungskraft auf Leute in aller Welt ausübt.

Diese Faszination hat Kurt Oetterli auf die Idee gebracht, nicht nur jedes Jahr nach Köln zu fliegen, sondern dieses Jahr auch den Kölner Karneval nach Zürich zu holen. Oetterli organisiert die Party «Viva Colonia», an der geschunkelt werden soll zu kölschen Liedern und kölschem Bier. Bereits jetzt haben sich eine Reihe Heimweh-Kölner angemeldet. Oetterli ist sich sicher, dass auch Schweizer daran Spass haben. Denn: Feiern und singen würde man ja überall gern, und die Leute würden sich auch wieder mehr verkleiden: «Vor 10 Jahren hätte man einen Schweizer nie in eine Lederhose gebracht oder in ein Dirndl. Wenn man heute hier in ein Oktoberfestzelt schaut, sind dort 80 Prozent Schweizer und in einer Tracht.»

Für Stimmung bei «Viva Colonia» sollen kölsche Lieder sorgen, denn die sind eng mit dem Karneval verknüpft. In ihnen wird meist die Stadt Köln und die Kölner besungen. Für Oetterli spiegelt sich in den Liedern die Kölner Karnevalsmentalität: «Arm und Reich sitzen zusammen und trinken zusammen. Es ist eine herzliche Art.» Dass die Lieder in kölscher Mundart gesungen werden, findet er sympathisch, da seien sich Zürcher und Kölner sogar ähnlich.

Kölner Karnevals-Party «Viva Colonia»
7. März 2014, 20 bis 3 Uhr
Mellow Club Zürich Wollishofen.
Eintritt 15 Franken.
www.mellow.ch
www.vivacolonia.atop.ch

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Leserkommentare

Lotta Larson - Eine fantastische Idee Herr Oetterli!!!

Vor 10 Jahren 1 Monat  · 
Noch nicht bewertet.