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Die Baugenossenschafts-Hochburg: Das Quartier Friesenberg. Bild: PD

Zürich, die Stadt der drei Zimmer

Von: Jan Strobel

14. Mai 2013

Das «Statistische Jahrbuch» zeigt: In Zürich dominieren 3-Zimmer-Wohnungen. Neuen Wohnraum gibt es vor allem in Affoltern und Altstetten.

«In Zürich wohnen» – ein Satz, der Lebensqualität verspricht, der bei manchen aber auch unschöne Assoziationen weckt. Sie denken an ­steigende Mietpreise und an Wohnungsnot, einen Begriff, der seit den frühen 70er-Jahren regelmässig in den Schlagzeilen der hiesigen Lokalmedien landet. Er gehört also fast schon zur Identität der Stadt. Am 1. Juni 2012, dem statistischen Stichtag, standen in Zürich 206 Wohnungen leer, das entspricht einer Leerwohnungsziffer von 0,10. Sie lag somit leicht höher als im Jahr 2011 (0,06). Die meisten leer stehenden Wohnungen, nämlich 26, gab es im Quartier Hard. Hoffnungslos gestaltete sich eine Wohnungssuche im Kreis 5, in dem keine einzige Wohnung leer stand.

Allerdings lässt sich ein erfreulicher Gegentrend feststellen: 2011 wurden in Zürich insgesamt 2307 Wohnungen neu erstellt, so viele wie seit 1969 nicht mehr. Besonders in den Quartieren Affoltern, Seebach und Oerlikon (974) sowie in Altstetten (551) wurde neuer Wohnraum geschaffen. Insgesamt gab es in Zürich 2011 209 754 Wohnungen. Die meisten von ihnen, 36 Prozent, verfügen über drei Zimmer, lediglich 3 Prozent können mit sechs oder mehr Zimmern aufwarten, 13 Prozent mit einem.

Wie viele Personen jeweils in den Haushalten leben, lässt sich statistisch nur schwer beziffern. Die sogenannte Haushaltsstruktur wird lediglich alle zehn Jahre erfasst. Brauchbare aktuelle Zahlen für die Stadt sollen gemäss «Statistischem Jahrbuch» bis Ende dieses Jahres vorliegen. Im Jahr 2000 lebte über die Hälfte der Zürcher in einem Ein-Personen-Haushalt. Zuverlässige Angaben liefert die Statistik allerdings zur Wohnbevölkerung nach Familienstellung. Demnach wohnten 2011 im Quartier Saatlen im Kreis 12 am meisten Familien (59,4 Prozent), gefolgt von den Quartieren Friesenberg (56,9 Prozent), Hirzenbach (50,9 Prozent) und Leimbach (50,8 Prozent). Wenig überraschend stehen in diesen Quartieren auch die meisten Einfamilienhäuser. Spitzenreiter ist hier das Quartier Friesenberg mit einem Einfamilienhaus-Anteil von 73,4 Prozent.

Wohneigentümer sind in der Stadt naturgemäss in der Minderheit. Eigentumswohnungen machen 8,1 Prozent des Gesamtbestandes aus. Die meisten befinden sich im aufstrebenden Quartier Escher-Wyss (21,1 Prozent), wo sich das neue, urbane Bürgertum schicke Wohnungen leistet. Traditionelles Wohn­eigentümergebiet ist das Quartier Fluntern mit 21 Prozent Eigentumswohnungen. Die Hochburgen der Baugenossenschaften sind die Quartiere Saatlen und Friesenberg.

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