mobile Navigation

News

Neues Leitungsteam «Einfach Zürich»: Maria Tschudi Bebié (l.) und Michèle Wannaz. Den geteilten Posten sehen die Mütter als grosse Bereicherung. Bild: Markus Bertschi

Zürich einfach näherbringen

Von: Ginger Hebel

03. Mai 2022

Frauenpower: Maria Tschudi Bebié und Michèle Wannaz führen neu in Co-Leitung den Verein «Einfach Zürich». Das Ziel der Mütter: Kulturgeschichte auf niederschwellige und lustvolle Art greifbarer machen.

Sie teilen die Leidenschaft für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Stadt und Kanton Zürich. Kulturmanagerin Maria Tschudi Bebié (44) und Journalistin und Filmdramaturgin Michèle Wannaz (45) leiten neu den Verein Einfach Zürich, der in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum die Kulturgeschichte von Stadt und Kanton vermittelt. «Wir sind sehr glücklich, dass wir die Dauerausstellung und das dazugehörige Rahmenprogramm als Co-Leiterinnen gemeinsam weiterentwickeln dürfen. Denn wir ergänzen uns ideal.» 2019 eröffnete die Ausstellung, die von Veranstaltungen wie Stadtrundgängen, Podiumsdiskussionen oder Workshops begleitet wird. Pandemiebedingt konnte das Angebot aber erst sehr begrenzt ausgeschöpft werden. «Es ist schön, dass nun wieder mehr möglich ist», sagt Maria Tschudi Bebié.

Die beiden Co-Leiterinnen wollen künftig auf unterschiedliche Formate setzen und neue erproben, um Geschichte auf sinnliche Art und Weise erfahrbar werden zu lassen. «In Berlin beispielsweise ist Geschichte an jeder Ecke spürbar. In der Stadt Zürich wird sie viel weniger sichtbar und teilweise gar aktiv verdrängt. Wir wollen die Zürcher Kulturgeschichte greifbarer machen.»

Austausch auf Augenhöhe

Die Ausstellung, konzipiert von Expo.02-Macher Martin Heller, beginnt spielerisch mit einer Skulptur aus Zürcher Sehenswürdigkeiten und Kurzfilmen zu verschiedenen Gemeinden. Anhand von siebzig Objekten wird Geschichte vermittelt. Skulpturen von Zwingli und Alfred Escher führen zurück in Zeiten der Reformation und Industrialisierung. Die Antibabypille steht für sexuelle Revolution, ein historischer Schlittschuh für die letzte Seegfrörni im Jahr 1962 / 63 und die Spritze für Zürichs Drogenvergangenheit. Auch Spreitenbach – obwohl im Aargau gelegen – hat für Zürich eine grosse gesellschaftliche Bedeutung. So konnte man dort bereits in «wilder Ehe» leben, als das Konkubinat in der Stadt Zürich noch nicht geduldet war. Auch filmische Installationen nehmen die Besuchenden mit auf eine spannende digitale Reise durch Zürichs Vergangenheit und Gegenwart.

Maria Tschudi Bebié und Michèle Wannaz arbeiten je in einem 80-Prozent-Pensum. Tschudi Bebié hat drei Kinder, Wannaz zwei. Den geteilten Posten sehen die Mütter als grosse Bereicherung. «Wir arbeiten auf Augenhöhe und ziehen an einem Strang, können Ideen und Visionen teilen und gegenseitig von unseren Erfahrungen profitieren.» Sie tauschen sich gerne stundenlang aus mit dem Ziel, die Marke «Einfach Zürich» noch stärker sichtbar zu machen. Auch streben sie neben der Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren Kollaborationen mit Experten aus den Bereichen Film, Theater und Kunst an. Die Relevanz der Themen fürs Heute soll zudem immer ein zentrales Kriterium sein. Die Macherinnen denken dabei etwa an die Entwicklung der Wohnformen oder Zürcher Psychiatriegeschichte. Daneben soll es künftig vermehrt Angebote für Kinder und Jugendliche geben. «Wissen lässt sich auf spielerische Art besser weitergeben», sind die Mütter überzeugt.

Ihr gemeinsames Ziel ist es, Kulturgeschichte niederschwellig und lustvoll zu vermitteln. «Man soll merken, dass sie etwas mit uns allen zu tun hat. Denn ohne Geschichte wären wir nicht, wer wir sind.»

Weitere Informationen: Dauerausstellung Einfach Zürich im Landesmuseum Eintritt kostenlos www.einfachzuerich.ch

 

 

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare