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Ratgeber

Baby Blues: Wie kann ich meine Frau unterstützen?

«Meine Frau hat letzte Woche unsere Tochter geboren und leidet nun unter Baby-Blues. Ich sehe sie oft weinen und weiss nicht, was tun. Wie kann ich ihr helfen?», fragt Christian Schmid.

Lior Badertscher, Hebamme und Stillberaterin, weiss, wie mit frischge­backenen Müttern umgehen.

Vier von fünf Frauen leiden nach der Geburt unter Baby-Blues. Die Stimmungskrisen können einige Stunden oder auch bis zu zwei Wochen dauern. Grund dafür ist, dass mit der Geburt die Hormone Progesteron und Östrogen drastisch sinken. Dieser abrupte Wechsel im Körper der Frau führt zu einer hohen emotionalen Sensibilität. Dazu kommen Schlafmangel sowie soziale und vorbestehende Belastungen. Schwierige Geburten oder die Trennung von Kind und ­Mutter können als Trauma erlebt werden. Gesellschaftliche oder persönliche Idealvorstellung, was es heisst, eine gute Mutter zu sein, können zusätzlichen Druck ausüben. All dies belastet die Frauen nach der Geburt. Sie fühlen sich überfordert, schutzbedürftig, weinen häufiger und erkennen sich selbst kaum mehr.

Partner einer frischgebackenen Mutter sollten wissen: Sie hat keinen Einfluss auf diesen Zustand, und er wird im Normalfall vergehen. Ganz wichtig ist aber das Verständnis. Einige Frauen wollen sich mitteilen, andere wollen nur ihre Ruhe. Am besten fragt man seine Partnerin, was sie braucht, und spricht ihr Mut zu. In den ersten Tagen sollten Mütter viel mit ihrem Kind zusammen sein. Ich rate also, die Besuchszeiten klar zu definieren und ihr in den ruhigen Momenten das Baby auf die Brust zu legen: Das gibt ihr Sicherheit. Viel mehr als materielle Geschenke nützen Wellnessmomente. Es ist wichtig, die Partnerin zu «nähren», ihr Gutes zu tun: eine Ölmassage geben, eine Duftkerze anzünden oder eine entspannende Musik hören. Verändert sich der psychische Zustand nach zwei Wochen nicht, sollte die Betreuung der Mutter an kompetentes Fachpersonal übergeben werden. CLARISSA ROHRBACH

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