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Ratgeber

Entenküken-Alarm

Von: Heidi Randegger, Geschäftsführerin der Stiftung Tierrettungsdienst.

Seit kurzem heisst es bei der Seepolizei, beim Wildhüter und bei uns in der Tierrettung wieder Jungentenzeit.

Täglich erhalten wir mehrere Telefonanrufe von besorgten Vogelfreunden, die beobachten, wie es Entenküken vom Dach regnet, oder dass eine Entenfamilie versucht, über eine stark ­befahrene Strasse ans nächstgelegene Gewässer zu gelangen.

Viele Stockentenweibchen finden aufgrund von verbauten Ufern und von Artgenossen überbevölkerten Gewässern keine geeigneten Brutplätze mehr. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten wie der Stadt Zürich geschieht das sehr häufig. Also flüchten sie auf Flachdächer, Balkone oder in irgendwelche Innenhöfe mitten in der Stadt.

Sollten Sie mit einer Entenfamilie in Not konfrontiert werden, versuchen Sie, die Entenmutter zusammen mit den Kleinen ans nächste Gewässer zu begleiten.Das heisst, ihnen wenn möglich den Weg frei halten.

Wenn das nicht geht, rufen Sie den Wildhüter um Hilfe, denn das Einfangen der Entenfamilie ist nicht einfach. Vor der Einfangaktion müssen erst die Jungen gezählt werden, damit kein Küken vergessen geht, wenn es sich zum Beispiel in einem Gebüsch versteckt. Dann heisst es, mit viel Fingerspitzengefühl und einem guten Timing das Muttertier einzufangen.

Wenn das nicht gelingt, kann versucht werden, die Küken z. B. in einem Katzentransporter langsam ans Gewässer zu tragen. Viele Entenmütter folgen den Rufen der Jungen. Aber Vorsicht, wenn die Mutter nicht zurück zu den Jungen kommt, dürfen die Kleinen nie allein ins Wasser gelassen werden. Das würde für sie den sicheren Tod bedeuten!

Diese Tiere müssen zur Aufzucht in professionelle Hände. Bitte versuchen Sie das nicht selber. Es ist zum einen verboten, und zum andern ist bei falscher Pflege die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass die Kleinen sterben.

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