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Ratgeber

Karin Jordi (36), Co-Projektleiterin Austausch und Neuverteilung Kaliumiodidtabletten, weiss Rat. Bild: zvg

Für was brauche ich Jodtabletten?

Von: Sacha Beuth

«Kürzlich wurden unserem Betrieb Jodtabletten, genauer Kaliumiodid 65 AApot, zugeschickt. Wann sind diese einzunehmen, und was ist bei einer versehentlichen Einnahme zu tun?», möchte Dominik W. wissen.

Die Sendung geht auf einen Bundesratsbeschluss aus dem letzten Jahr zurück. Darin ist festgehalten, dass zwar wie bis anhin alle 10 Jahre Jodtabletten an Bevölkerung, Betriebe und öffentliche Einrichtungen ausgeliefert werden, neu der von einem Kernkraftwerk ausgehende Radius von 20 auf 50 km ausgedehnt wird. Somit ist erstmals auch die Bevölkerung Zürichs von dieser Massnahme betroffen.

Damit die Schilddrüse funktioniert, braucht sie Jod. Tritt bei einem Reaktorunfall atomare Strahlung aus, wird durch die rechtzeitige Einnahme von Kaliumiodid, also den Jodtabletten, die Schilddrüse vorab mit Jod gesättigt, sodass sie kein radioaktives Jod aufnehmen kann. Die Tabletten helfen so, Schilddrüsenkrebs – eine mögliche Spätfolge einer radioaktiven Jod­belastung – zu verhindern. Die Tabletten nützen jedoch nicht gegen andere, von Radioaktivität verursachte Schäden.

Bei einem Kernkraftzwischenfall geben die Behörden bekannt, in welcher Zone, wann und wie viel Kaliumiodid eingenommen werden soll. Nimmt man ohne behördliche Anweisung Kaliumiodid-65-AApo-Tabletten einmal versehentlich ein, so ist wie bei allen Arzneimitteln den Angaben der Packungsbeilage zu folgen. Grundsätzlich ist trotz des hochdosierten Wirkstoffanteils in den Kaliumiodid-65-AApot-Tabletten die Häufigkeit der Nebenwirkungen gering und nur vorübergehend. Weitere Infos zum Thema: www.kaliumiodid.ch.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

redaktion@tagblattzuerich.ch

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