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Ratgeber

Hund lässt sich nicht mehr abrufen

Ich bin Spaziergotti von einem anhäng­lichen Labrador (6). Ich lasse ihn ausserhalb der Stadt gern frei rumspringen. Wenn er andere Hunde sieht, rennt er mit ihnen umher, dreht aber plötzlich unerwartet eine Kurve und verschwindet in Gärten oder im Gebüsch. Rufen und auch mit Leckerli locken nützt nichts, er kommt erst, wenn er Lust hat. Ich habe herausgefunden, dass er meistens dann abhaut, wenn ich unaufmerksam bin oder mit jemand Entgegenkommendem schwatze. Er macht das auch bei der Besitzerin. Ich möchte ihn aber nicht immer an der Leine führen müssen. Was kann ich tun? Evelyn Hintermann

Liebe Frau Hintermann

Mit einem Hund Gassi zu gehen, der einerseits nicht der eigene ist, anderseits gerne mal ausbüxt, und sich dann nicht mehr abrufen lässt, halte ich für belastend und auch nicht ganz ungefährlich. Sie haben das Problem für sein Tun bereits erkannt. Sobald er die geforderte Aufmerksamkeit nicht mehr bekommt, wird es ihm langweilig. Da kommt eine Abwechslung durch andere Hunde gerade recht, und weil das Ganze so interessant ist, wird gleich noch eine Entdeckungstour in angrenzenden Büschen und Gärten eingelegt. Befehle wie «Komm» werden dann einfach überhört. Der Hund ist jetzt sechs Jahre alt, eine recht lange Zeit also, wo man ihm solche Mödeli schon durchgehen lässt, da hat sich das Ganze gefestigt, und er hat gemerkt, dass er mit seinem Verhalten durchkommt. Um das Problem zu lösen, sollte man mit dem Hund nochmals bei null beginnen. So geht es wie bei einem Welpen: ran an die Schlepp­leine und mit viel Liebe und Konsequenz das Kommen üben und nochmals üben. Da Sie als Hundegotti aber nur temporär mit dem Hund zusammen sind, denke ich, wird es an der Zeit hapern, um dies erfolgreich durchzusetzen.

Was Sie aber tun können: Gestalten Sie die Spaziergänge so abwechslungsreich wie möglich, der Hund soll was erleben. Gehen Sie daher immer mal wieder neue Wege, nutzen Sie Baumstämme und Wurzeln als Hindernisse zum Drüberspringen oder als Slalom-Parcours. Bei so viel Action wird der Hund gefordert, und die Bindung zu Ihnen wächst. Bald wird er Sie nicht mehr aus den Augen verlieren wollen. Er wird begreifen, dass es sich für ihn lohnt, sofort zu kommen, wenn Sie ihn rufen, und die Lust, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen, wird vergehen. Viel Erfolg!

susanne.hebel@gmx.ch

 

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