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Ratgeber

Die Antwort kennt Lorenz Schmid (48), Inhaber der Top-Pharm-Apotheke am Paradeplatz.

Sind Cranberrys ein Allheilmittel?

Von: Sacha Beuth

«Eine Bekannte hat mir erzählt, dass die Einnahme von Cranberrys gegen viele Beschwerden wie etwa Blaseninfektionen oder Müdigkeit hilft. Stimmt das?», möchte Susanne Trachsler wissen.

Die Cranberry ist die nordamerikanische Form der Preiselbeere. In ihrer Heimat ist sie schon lange nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Heilpflanze in Gebrauch. In der Schweiz haben Cranberry-Beeren erst vor etwa 10 Jahren allgemeinen Bekanntheitsgrad erlangt. Im Gegensatz zu unseren Preiselbeeren ist ihre medizinische Wirkung auf Blaseninfektionen klinisch erwiesen. Cranberrys enthalten Proanthocyanidine. Diese verhindern das Anhaften krankheitserregender Keime, sprich Bakterien, an die Schleimhaut. In welcher Form Cranberrys eingenommen werden – ob als frische Beeren, Saft oder Konzentrat in Kapselform – spielt dabei keine Rolle. Um eine optimale Wirkung zu erreichen, sollte man allerdings bei der Einnahme eines Cranberry-Produkts zusätzlich viel temperiertes Wasser oder Tee trinken, damit die Keime über die Harnwege ausgeschieden werden. Es kann ausserdem präventiv oder in Kombination mit Antibiotika eingenommen werden. Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Ein Allheilmittel sind Cranberries jedoch nicht. Ihre Proanthocyanidine haben zwar eine antioxidative, entgiftende Wirkung. Aussagen, Cranberrys würden zudem gegen Erkältung, Müdigkeit und Menstruationsbeschwerden wirken oder die Bildung von Zahnbelag reduzieren, sind klinisch nicht bestätigt und somit mit Vorsicht zu geniessen.

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