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Ratgeber

Die Antwort kennt Knigge-Expertin Susanne Zumbühl

Soll ein Gastgeber auf die Kultur der Gäste eingehen?

Von: Sacha Beuth

Als Gastgeber ist es oft schwer, alle religiösen, kulturellen und gesundheitlichen Befindlichkeiten der Gäste zu berücksichtigen. Doch soll man dies überhaupt? Und falls ja: Wo liegen die Grenzen?

Mit dieser Frage beschäftigen sich wohl immer mehr Leute, da für die meisten das Umfeld kulturell vielfältiger geworden ist und zudem immer mehr Personen an Lebensmittelunverträglichkeiten leiden. Grundsätzlich sollte man als Gastgeber zwar immer offen sein und dafür sorgen, dass sich die Gäste wohlfühlen. Aber es ist grundsätzlich auch so, dass der Gastgeber bestimmt, wo es langgeht. Insofern hat sich der Gast anzupassen. Die Problematik zeigt sich meist beim Essen. Schweinefleisch lehnen in der Regel Juden und Muslime ab, für Vegetarier und Veganer ist Fleisch und Fisch generell ein No-go usw. Darum empfehle ich, die Gäste immer vorab zu fragen, was sie aus religiösen oder kulturellen Gründen nicht essen, nicht vertragen oder schlicht nicht gerne haben. Dann hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man kocht mehrere Menüs oder eines, das den Bedürfnissen aller entspricht (und was meist den geringeren Aufwand mit sich bringt).

Bei der Kleidung ist als Gastgeber kein Entgegenkommen nötig. Ein Gast kann nicht verlangen, dass z. B. alle die Schuhe ausziehen oder die anwesenden Frauen den Kopf bedecken, nur weil dies in seinem Land so üblich ist. Bei den Gesprächsthemen ist dagegen wieder Flexibilität gefragt. Politik, Religion und Geld sind allgemein tabu. Bei weiteren Themen muss man Fingerspitzengefühl an den Tag legen. Wenn man merkt, dass jemandem ein Thema unangenehm ist, dann hält man sich zurück.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

redaktion@tagblattzuerich.ch

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