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Die Antwort kennt Ralf Beyeler (36), Fachredaktor Banken beim Internetvergleichsdienst Comparis.ch

Soll ich die Ferien mit der Kreditkarte bezahlen?

Von: Sacha Beuth

«Ich möchte demnächst meine Sommerferien buchen. Ist es vorteilhafter, diese mit Kreditkarte oder per Einzahlungsschein resp. Überweisung zu bezahlen?», fragt Raphael Kuhn.

Wer in Reisebüros sein Arrangement mit der Kreditkarte bezahlt, dem werden in der Regel durch das Reisebüro hohe Gebühren verrechnet. Zu den wenigen Ausnahmen zählen Hotelplan und TUI. Dort ist es gebührenfrei, sofern man bei Ersterer mit Cumulus-Kreditkarte und Letzterer mit Bonus Card bezahlt.

Der Grund für die Gebühr ist, dass die Reisebüros dann keine zusätzliche Reiseversicherung verkaufen können, weil der Kreditkartenbesitzer bereits eine Reiseversicherung vom Kreditkartenanbieter hat. Doch Vorsicht: Viele Reiseversicherungen von Kartenanbietern haben oft nicht mehr als eine Alibifunktion. Etwa indem bei Tod oder Invalidität durch Flugzeugabsturz ein bestimmter Betrag ausbezahlt wird. Die wirklich relevanten, sprich häufigen Risiken sind in der Regel ohne Zusatzversicherung zur Kreditkarte nicht abgedeckt. Etwa wenn jemand vor der Reise verunfallt oder erkrankt und man deswegen die Reise nicht antreten kann (= Reiseannullationsversicherung). Ausnahmen sind u. a. die Visa- oder Mastercard von Kantonal- oder Raiffeisenbanken, sofern mindestens 60 Prozent der Reise damit bezahlt worden ist.

Kreditkartengebühren zu umgehen, ist grundsätzlich schwierig. Als Alternative bietet sich die Bezahlung über Postcard oder Maestro-Karte (EC-Karte) an. Die ist gebührenfrei, jedoch muss man je nach Reisekosten eventuell die Bank vorher kontaktieren und bitten, die Limite entsprechend zu erhöhen.

Fazit: Ich empfehle generell, die Reisekosten via Onlinebanking zu überweisen. Das Bezahlen per Kreditkarte kann aber von Vorteil sein, wenn man dort eine sinnvolle Reiseversicherung hat.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

expertenrat@tagblattzuerich.ch

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