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Ratgeber

Die Antwort kennt Frédéric Papp (41), Finanzexperte bei comparis.ch. Bild: zvg

Soll ich meine Hypothek vorzeitig amortisieren?

Von: Sacha Beuth

Unter welchen Umständen lohnt es sich für Besitzer von Liegenschaften, angesichts der tiefen Zinsen ihre Hypothek vorzeitig zu amortisieren? Und auf was muss man dabei achten?

Die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken sind heute nur noch etwa halb so hoch wie vor acht Jahren. Mancher Hypothekarnehmer würde gerne von tieferen Zinskosten profitieren. Läuft die Hypothek aber noch mehrere Jahre, lohnt sich ein vorzeitiger Ausstieg oft nicht. Der Hypothekarnehmer kommt nur gegen eine Strafzahlung (im Fachjargon Vorfälligkeitsentschädigung) aus dem Vertrag. Je nach Zinssatz, Höhe und Restlaufzeit der Hypothek kann sie rasch mehrere Zehntausend Franken betragen.

Grundsätzlich gilt: Ist das Sparpotenzial beim frühzeitigen Abschluss einer neuen Hypothek höher als die Strafzahlung, lohnt sich eine vorzeitige Auflösung. Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung berechnet sich wie folgt: Die Bank investiert den zurückgezahlten Hypothekarkredit für die Restlaufzeit am Geld- oder Kapitalmarkt. Bekommt sie weniger Zins, als sie bisher für die Hypothek erhält, schreibt sie einen Verlust. Angesichts des aktuellen Tiefzinsumfelds ist das wahrscheinlich. Den Verlust stellt die Bank dem Hypothekarnehmer in Rechnung, zuzüglich Bearbeitungsgebühren. Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung ist nicht in Stein gemeisselt, sondern Verhandlungssache. Beschweren Sie sich bei einer unverhältnismässig hohen Vorfälligkeitsentschädigung bei der internen Schlichtungsstelle der Bank. Zur Not hilft Ihnen auch der Banken-Ombudsmann.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

redaktion@tagblattzuerich.ch

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