mobile Navigation

Ratgeber

Die Antwort kennt Andreas Meyer von der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz.

Wie erkennt man giftige und ungiftige Schlangen?

Von: Sacha Beuth

«Ich gehe diesen Sommer mit meiner Familie ins Tessin und nach Norditalien wandern. Mein Problem: Ich habe grosse Angst, dass mich dabei eine Giftschlange beisst. Wie kann man giftige von ungiftigen Schlangen unterscheiden?», fragt Alessandra G.

Zuallererst: Das Risiko, dass Sie überhaupt von einer Schlange gebissen werden, ist extrem klein. In der Schweiz ereignen sich pro Jahr lediglich 10 bis 15 unverschuldete (das heisst, man hat die Schlange nicht provoziert) Bisse von Giftschlangen. Ausserdem sind von den heimischen und den in Norditalien lebenden Schlangenarten nur die Kreuzotter, die Aspisviper und die im Nordosten Italiens vorkommende Hornotter giftig.

Giftige von ungiftigen Schlangen zu unterscheiden, ist für den Laien meist nicht leicht, auch weil es nur wenige sichere Merkmale gibt. Dazu zählt die Pupillenform. Bei den ungiftigen Nattern ist diese rund, bei den giftigen Vipern und Ottern spaltförmig. Ausserdem sind heimische Schlangen von über einem Meter Länge immer ungiftig. Aber Vorsicht: Diese Unterscheidungsmerkmale gelten nur für die Schlangenarten Mitteleuropas!

Wird man von einer Giftschlange gebissen, dann sollte man die Bissstelle weder aufschneiden noch aufsaugen oder abbinden. Das macht meist alles eher schlimmer. Besser ist, umgehend allfälligen Schmuck oder Armbanduhren zu entfernen, die verletzte Gliedmasse ruhigzustellen, Ruhe zu bewahren und die nächste medizinische Notfallstation aufzusuchen. Häufig entstehen nur starke und schmerzhafte lokale Schwellungen. Tödliche Bisse sind in der Schweiz extrem selten. Ein Merkblatt zum Thema und weitere Infos gibt es auf unserer Website www.karch.ch.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

redaktion@tagblattzuerich.ch

zurück zu Ratgeber

Artikel bewerten

4.0 von 5

Leserkommentare

Keine Kommentare