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Ratgeber

Jan Fehr (45), Infektiologe und Vorsteher des Zentrums für Reisemedizin an der Universität Zürich, weiss Rat. Bild: ZVG

Wie gefährlich ist das West-Nil-Virus?

Von: Sacha Beuth

Das West-Nil-Virus breitet sich in Südeuropa immer mehr aus. Wird es bald auch die Schweiz erreichen? Wie gefährlich ist die Krankheit überhaupt, und wie kann man sich vor ihr schützen?

Das West-Nil-Virus wurde 1937 erstmals im West-Nile-District in Uganda nachgewiesen, woher auch der Name stammt. Inzwischen kommt es in vielen warmen Regionen der Erde vor und breitet sich etwa in Europa immer mehr Richtung Norden aus. Bislang bildeten die Alpen eine Hürde. Da die Krankheit jedoch hauptsächlich von der gemeinen Stechmücke übertragen wird und deren Vorkommen in der Nordschweiz bereits nachgewiesen werden konnte, ist es meines Erachtens nur eine Frage der Zeit, bis die Krankheit auch in unserer Region auftreten wird.

Das Virus kann Fieber und weitere Symptome, welche wir von einer Grippe her kennen, auslösen. Zum Beispiel Kopf- und Gliederschmerzen, Lymphknotenschwellung aber auch einmal einen Hautausschlag. In seltenen Fällen ist es sogar möglich, dass eine Hirnhautentzündung hervorgerufen wird, die auch tödlich verlaufen kann. Wer nach einem Besuch in einem West-Nil-Risikogebiet unter den beschriebenen Symptomen leidet, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Zwar gibt es gegen das Virus selbst noch kein Medikament, doch können die Beschwerden gelindert werden. Der beste Schutz vor einer Infektion ist, nicht gestochen zu werden. Tragen Sie daher in Gebieten, in welchen das West-Nil-Virus vorkommt, lange, wenn möglich mit Permethrin imprägnierte Bekleidung, und sprühen Sie unbedeckte Stellen mit einem DEET-haltigen Mückenspray ein.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

redaktion@tagblattzuerich.ch

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