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Ratgeber

Andreas Kunz (38), Projektleiter Naturschutz bei Grün Stadt Zürich, weiss Rat. Bild: SB

Wie halte ich Bambus unter Kontrolle?

Von: Sacha Beuth

«Ich möchte im Garten Bambus anpflanzen. Ein Bekannter hat mich aber gewarnt, dass Bambus unkontrolliert wachsen kann. Stimmt das? Und falls ja: Wie halte ich die Pflanze unter Kontrolle?», fragt Melissa W.

Ihr Bekannter hat recht. Während von den winterharten Bambusgattungen der Schirmbambus (Fargesia) einen horstartigen Wurzelstock aufweist und standorttreu ist, sieht dies beim Flachrohrbambus (Phyllostachys) ganz anders aus. Er bildet umfangreiche unterirdische Ausläufer, sogenannte Rhizome, die selbst durch kleinste Ritzen von Tontöpfen, Mauerwerk, Asphalt und sogar Stromleitungen dringen und sich weithin ausbreiten können. Kommt hinzu, dass Bambus generell eine schnell wachsende Pflanze ist. Gewisse Arten können pro Tag (!) bis zu einen Meter in der Höhe zulegen. Wie man auch in unserer aktuellen Ausstellung in der Stadtgärtnerei
(www.stadt-zuerich.ch/problempflanzen) erfahren kann, raten wir darum grundsätzlich vom Anpflanzen von Bambus ab.

Wenn Sie aber unbedingt Bambus in Ihrem Garten haben möchten, dann legen Sie sich entweder Schirmbambus zu oder sorgen Sie dafür, dass sich der Flachrohrbambus nicht ausbreiten kann. Zu diesem Zweck setzen sie Letzteren entweder in einen Topf und zusätzlich auf eine Stein- oder Betonplatte. Oder – falls die Pflanze direkt in die Erde kommen soll – Sie besorgen sich eine Rhizomsperre aus Hochdruckpolyethylen. Achten Sie dann darauf, dass die Sperre dem Bambus genügend Wurzelraum bietet, mindestens 70 cm in die Erde und mindestens 10 cm über die Oberfläche ragt und überlappend verschraubt wird.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

redaktion@tagblattzuerich.ch

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