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Reisen

Mit einer Heissluftballonfahrt lässt sich die Gegend um Orlando perfekt von oben betrachten. Bild: Edelweiss; Loren Bedeli

Hoch hinaus in Florida

Von: Sacha Beuth

08. Oktober 2019

HÖHENFLÜGE Ob aus einem Heissluftballon, von der Spitze einer Achterbahn oder von einem Drehrestaurant aus –die erhöhte Sicht auf den Sunshine State ist ein besonderes Erlebnis.

Es ist noch dunkel, als das Team von Orlando Balloon Rides mit den Vorbereitungen für die anstehende Heissluftballonfahrt beginnt. Zu viert wird der Korb ausgeladen, die noch flache Hülle ausgelegt und dann unter dem Kommando von Pilot Grant Aiello gefüllt. Das zischende Geräusch des Brenners übertönt nun das Quaken der Frösche und Zirpen der Zikaden. Langsam nimmt der Ballon Gestalt an, bis er nach rund 20 Minuten aufrecht in den Himmel ragt. Der Pilot und die zehn Fluggäste nehmen gemäss der zuvor erfolgten Instruktion ihre Plätze ein. «Leinen los», ruft Aiello seinen Mitarbeitern zu, und wie ein Lift geht der Ballon nun auf über 100 m Höhe.

Die ersten Sonnenstrahlen haben schon die Wolken am Horizont durchbrochen, und so bietet sich den Teilnehmern der Fahrt eine atemberaubende Sicht auf die vielen Strassen, Golfplätze, Teiche, Sümpfe, Resorts und Freizeitparks von Orlando und Kissimmee. Trotz der Höhe ist es – dem Klima Floridas sei Dank – angenehm warm. Und wider Erwarten ist die Fahrt auch nicht wackelig. Wie eine Eins schwebt der Ballon durch die Luft, angetrieben lediglich von einer leichten Nordostbise. «Einen Heissluftballon kann man nur in der Vertikalen steuern, ansonsten bestimmt der Wind, wo es hingeht», erklärt Aiello. «Und wacklig wird es erst, wenn wir landen. Da müsst ihr euch gut festhalten.» Rund 45 Minuten dauert die Fahrt, bei der sich die meisten Fluggäste, wenn überhaupt, nur leise unterhalten. Zu ergriffen sind sie von dem Schwebegefühl, als dass sie es durch lautes Sprechen kaputtmachen wollten. Als der Ballon die Landezone erreicht, straft Aiello seine Warnung selber Lügen. Während sich alle an den Griffen festkrallen, setzt der Korb sanft wie eine Feder auf dem Boden auf. Aiello grinst: «Das ging leichter, als ich dachte.»

Sea World leistet Nothilfe

Hoch hinaus kann man in Florida nicht nur mit dem Heissluftballon. Mindestens ebenso viel Spass macht es mit einer der Achterbahnen des Sea World Orlando. Der auf Wasser und Meeresfauna spezialisierte Themenpark hat in den letzten Jahren sein Angebot an Fahrgeschäften immer mehr ausgebaut. Während «Manta», «Kraken» und «Mako» mit Geschwindigkeit und wilden Loopings vor allem Adrenalinjunkies ansprechen, erfährt man auf «Journey to Atlantis» und dem brandneuen «Infinity Falls»-Ride beim Rausch in die Tiefe eine willkommene feuchte Abkühlung. Die gibt es auch für diejenigen, die sich bei der Shamu-Show, der Darbietung der Schwertwale, in die vorderen Sitzreihen oder gar direkt ans Becken wagen. Wegen der Haltung der auch «Orcas» genannten Tiere (sowie anderer Walartiger) wurde das Unternehmen von Tierrechtlern immer wieder kritisiert. Unterschlagen wurde dabei, dass die Meeressäuger im Themenpark beste Pflege geniessen, durchschnittlich älter werden als ihre Artgenossen im Meer und dass Sea World als For-Profit-Organisation in den letzten 50 Jahren für 35 000 (!) verletzte, kranke und/oder gestrandete Wale, Meeresschildkröten und andere marine Lebewesen Nothilfe leistete – und, wenn immer möglich, diese auch wieder in die freie Wildbahn entliess.

Einen weiteren, äusserst angenehmen Weg, Florida von oben zu geniessen, bietet das Spinners Rooftop Revolving Bistro des Gran Plaza Hotel in St. Pete Beach. Im einzigen Drehrestaurant Floridas lässt sich bei einem äusserst schmackhaften Dinner zu fairen Preisen oder einem Drink mitverfolgen, wie abends die Sonne goldorange leuchtend in den Golf von Mexiko eintaucht.

Weitere Infos: www.seaworld.com, www.orlandoballoonrides.com, www.grandplazaflorida.com

Trip-Tipps

Ocala – das Paradies für Pferdeliebhaber
Ocala ist nicht nur bekannt für seine klaren und kühlen Quellen, sondern auch für die vielen Pferderanches. Nicht umsonst gilt der Ort in Zentralflorida nach Kentucky als das Equiden-Epizentrum Nordamerikas. Vom erhöhten Punkt vom Rücken eines Pferdes (oder einer Kutsche) lässt sich dann bei einem gemütlichen Ausflug die grüne Umgebung bestaunen, während geübteren Reitern Übungsstunden im Springreiten angeboten werden.

Weitere Informationen:
www.ocalamarion.com
www.HCCCandT.com

Astronaut treffen und Astronaut spielen

Nirgendwo lässt sich die Geschichte der Raumfahrt besser erfahren und erleben als im Kennedy Space Center in Cape Canaveral. Hier gibt es nicht nur geführte Bustouren zu den Hangars und Startrampen des 567 Quadratkilometer grossen Nasa-Weltraumbahnhofs, sondern auch allerlei Originalutensilien zu bestaunen und interaktive Elemente auszuprobieren – darunter ein simulierter Start mit einem Spaceshuttle –, wodurch der Besucher selbst zum Astronauten mutiert. Zudem gibt es zu bestimmten Zeiten die Möglichkeit, einen echten Astronauten zu treffen.

Weitere Informationen:
www.kennedyspacecenter.com

Diese Reportage ist in Zusammenarbeit mit Edelweiss Air, Visit Space Coast (Cocoa Beach), Visit St. Pete/Clearwater, Marion County Florida (Ocala), Visit ­Kissimmee und Ferris Bühler Communications entstanden.

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