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«Leute, seid gewarnt». Die Besucher von «Piraten in Batavia» begleiten den (fiktiven) Piraten und Entdecker Bartholomeus van Robbemond bei seiner gefahrvollen Suche nach dem «Feuertiger» ins niederländische Ostindien des frühen 18. Jahrhunderts. Bild: Andrea Beuth

Von Batavia nach Rulantica

Von: Sacha Beuth

18. August 2020

FREIZEITPARK Im Europa-Park in Rust haben die «Piraten in Batavia» wieder Fahrtwind aufgenommen. Der Wasser-Dark-Ride, der 2018 einem Brand zum Opfer fiel, wurde liebevoll wieder aufgebaut und technisch stark verbessert. Wer noch mehr Wasserabenteuer sucht, sollte seinen Besuch im Resort unbedingt mit Rulantica, der im letzten November eröffneten Wasserwelt, verbinden.

Die Erwartungen sind bei der ganzen Familie hoch, zählte der 1987 eröffnete Dark Ride «Piraten in Batavia» doch zu deren Lieblings-Attraktionen im Europa-Park. Und so stellte sich die Frage: Kann die neue Anlage, welche im Juli die 2018 abgebrannte Attraktion ersetzte, das Gruselbedürfnis der beiden 12-jährigen Mädchen und die nostalgischen Gefühle der Eltern erneut erfüllen?

Die Reise beginnt in den dunklen Gassen einer holländischen Hafenstadt. Hier lädt uns ein Pirat und Entdecker mit dem fiktiven Namen Bartholomeus van Robbemond ein, ihn auf eine besondere Schatzsuche zu begleiten. Der Draufgänger will nach Niederländisch-Ostindien, genauer in die Stadt Batavia (die heutige indonesische Hauptstadt Jakarta), um sich den sagenumwobenen «Feuertiger», einen Dolch, der den Besitzer unverwundbar machen soll, anzueignen. Als Wegweiser dient van Robbemond eine Karte, die er dem gefürchteten Piratenkapitän Diablo Cortez geklaut hat. Die Besucher der Attraktion begleiten mittels Bootstour van Robbemond auf seiner Suche. Schon kurz nach Beginn der Fahrt gerät man in einen Sturm, das Boot der Besucher fährt dabei auf eine Nebelwand zu, stürzt in die Tiefe (keine Angst, es resultieren nur ein paar Wasserspritzer daraus) und befindet sich dann plötzlich im Dschungel. Van Robbemonds Boot dagegen hat das Unwetter nicht überstanden. Trotzdem gelingt es ihm, sich zu einem Dorf und anschliessend an einer Piratenschlacht vorbei nach Batavia durchzuschlagen. Allerdings ist ihm der betrogene Cortez dicht auf den Fersen ...

Die neue «Piraten in Batavia»-Anlage weist den gleichen Streckenverlauf und eine ähnliche, liebevoll gestaltete Kulisse auf wie die alte Anlage. Technisch ist sie aber um Dekaden besser. So sind die meisten Figuren animatronisch und nicht mehr pneumatisch betrieben, was zu runderen und somit lebensechteren Bewegungen führt. Die Inszenierung ist insgesamt etwas weniger martialisch als früher. Gruseleffekte gibt es trotzdem, und sei es nur die enorm realistische Puppe eines Orang-Utans, welche die Bootsfahrer begleitet «und einen immer so anstarrt» (Tochter 1). Die Antwort zur eingangs gestellten Frage ist darum ein klares Ja.

Rutschpartie auf Ungeheuer

Von den Piraten des Europa-Parks sind es nur einige hundert Meter zu Rulantica, wo sich weitere Wasserabenteuer anbieten. Die im November 2019 eröffnete Wasserwelt ist ein vom Europa-Park abgetrennter, aber dem gleichen Unternehmen zugehöriger Park mit einer direkten Verbindung zum ebenfalls neuen Themenhotel Krønasår. Rulantica steht für eine fiktive Insel mit Wald, Schnee- und Eisbergen im Nordmeer, auf der allerlei Fantasiewesen wie Meerjungfrauen, Trolle und Seeungeheuer leben. Sie bilden den Rahmen für eine Vielzahl an Attraktionen mit dem nassen Element (bei 32 °C Wassertemperatur).

Beim Testbesuch am höchsten im Kurs standen bei allen Familienmitgliedern die parallel verlaufenden Doppelrutschen «Hugin + Munin», wo sich Eltern und Kinder ein gutes Dutzend Wettrennen lieferten. Dicht dahinter platzierte sich der Strömungskanal «Vildstrøm». Sitzend beziehungsweise auf dem Rücken liegend, verdient die Anlage ihren Namen nicht. Geht man sie aber auf dem Bauch und kopfüber an, ist Spass und Action garantiert. Daneben konnten auch weitere Rutschen wie «Svalgur Rytt», «Stormvind» (beide in Reifen) sowie «Isbrekker» begeistern (wobei man bei letzterem in relativ kühlem Wasser landet). Dagegen fehlte allen der Mut, die drei adrenalinstärksten Attraktionen auszuprobieren: Die Röhrenrutschen «Dugdrob» und «Vildfål», bei denen einem beim Start buchstäblich der Boden unter den Füssen weggezogen wird, sowie «Vinter Rytt», bei dem man im 4er-Reifen gegen eine Steilwand gespült wird und eine kurze Schwerelosigkeit verspürt. Vielleicht klappts ja das nächste Mal.

Trotz Corona sind beide Parks übrigens gut besucht. «Wir waren wegen Rulantica etwas in Sorge, ob nach der Zwangspause von März bis Juni die Leute wieder kommen würden. Glücklicherweise war das Interesse ungebrochen und wir sind bis Ende August praktisch jeden Tag ausgebucht», erzählt Rulantica-Direktor Michael Kreft von Byern. Gegenwärtig dürfen wegen der Coronaschutz-Massnahmen nie mehr als 1500 Personen Rulantica gleichzeitig besuchen, was über Online-Reservationen beziehungsweise -Ticketverkäufe gesteuert wird. Unabhängig von Corona ist man sich bei den Rulantica-Machern bewusst, dass man die Anlage weiter ausbauen muss, um dem hohen Besucherinteresse gerecht zu werden. «Noch im Oktober wird indoor ein Saunabereich hinzukommen. Und im Mai 2021 wollen wir mit «Svalgurok» Deutschlands grössten Outdoor-Wasserspielplatz eröffnen», verrät Kreft von Byern.

Hotel-Tipp: Krønasår – The Museum Hotel

Das jüngste Themenhotel des Europa-Park-Resorts gehört der 4-Sterne-Superior-Kategorie an und ist einem skandinavischen Naturkundemuseum nachemp- funden. Es liegt direkt neben dem Wasserpark «Rulantica» und ist mit diesem über einen Übergang verbunden. Das bedeutet, dass Hotelgäste im Bademantel bequem zwischen der Wasserwelt und ihrem Zimmer hin- und herwechseln können. Die 276 Zimmer des Hotels sind komfortabel eingerichtet, klimatisiert und auch gut isoliert. Zusätzlich werden 28 Suiten mit bis zu 92 qm angeboten. Für das leibliche Wohl im Hotel sorgen die Restaurants Bubba Svens (reichhaltiges Frühstücksbuffet, ausgezeichnete Fischgerichte und butterzarte Steaks) und Tre Krønen, das Café Konditori sowie die Bar Erikssøn.

Preise, Reservationen und weitere Informationen:
www.europapark.de
-> Übernachten -> Hotel Krønasår

Tickets zu gewinnen!

Das «Tagblatt» verlost je ein Familien-Eintrittspaket (jeweils 2 Erwachsene und 2 Kinder) für den Europa-Park, Stichwort Europa sowie eines für Rulantica, Stichwort Rulantica. Senden Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon sowie dem entsprechenden Stichwort (= der gewünschte Park) an: gewinn@tagblattzuerich.ch

Achtung: Aufgrund der Corona-Situation können Europa-Park und Rulantica nur nach vorangegangener Online-Reservierung besucht werden. Die Gewinner der Verlosung erhalten Freikarten, die sie vor dem Besuch online in datierte Tickets eintauschen müssen!

Weitere Infos: www.europapark.de

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