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Reportage

Besitzen an Bauch, After und Rücken mehrere Giftstacheln: Rotfeuerfische. Bild: Zoo Zürich; Albert Schmidmeister

Achtung, giftig! (4)

Von: Alex Rübel

13. März 2018

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissens­wertes aus dem Tiergarten. In der vierten und letzten Folge der Serie «Achtung, giftig!» ­werden die Giftfische behandelt.

Nach den Reptilien, Vögeln, Säugern und Amphibien bleiben noch die Fische. Auch hier gibt es giftige Vertreter, sogar relativ viele. Man schätzt, dass über tausend Fischarten in irgendeiner Form giftig sind oder Gift nutzen, wobei zwischen aktiv und passiv giftig unterschieden wird. Aktiv giftige Fische nutzen ihre Giftstoffe zur Jagd und/oder zur Abwehr, zum Beispiel mithilfe von Stacheln oder Zähnen.

Der Steinfisch gilt derzeit als giftigster Vertreter dieser Gruppe. Passiv giftige Fische reichern Giftstoffe in ihren Organen und/oder in der Haut an. Sie wirken giftig, wenn man sie anfasst oder isst. Bekanntestes Beispiel dafür ist der Kugelfisch. In seiner Leber, seiner Haut und den Eierstöcken befindet sich Tetrodo­toxin, eines der stärksten derzeit bekannten Nervengifte. Bereits in verhältnismässig tiefen Konzentrationen kann es für den Menschen lebens­bedrohend werden. Wer keinen Kugelfisch isst, muss sich allerdings auch nicht davor fürchten.

Gefährliche Schönheit

Ebenfalls in der «oberen» Giftliga spielt der Rotfeuerfisch, der bei uns im Aquarium zu sehen ist. Mit seinen langen, fächerartig aufrichtbaren Brust- und Rückenflossen und seiner prachtvollen Färbung ist er ein verführerisch schöner Fisch. Sein rot-weisses Kleid stellt dabei auch eine Warnfärbung dar. Der Rotfeuerfisch ist ein aktiv giftiger Fisch. Sein Toxin befindet sich in dreizehn Stacheln in der ersten Rückenflosse, in drei Stacheln in der Afterflosse und in weiteren zwei Stacheln in der Bauchflosse. Die Stacheln sind mit giftproduzierenden Drüsen ausgestattet, die von einer dünnen Haut umgeben sind. Sticht ein Stachel in einen Körper, platzt die Haut auf, und der Fisch entlässt das Gift in die Wunde. Es verursacht beim Menschen starke Muskelzuckungen und ist sehr schmerzhaft. Tödlich ist es in der Regel aber nicht.

Der bei uns im Zoo gezeigte Pazifische Rotfeuerfisch verursacht im Atlantik als invasive Art allerdings grosse Probleme. Man vermutet, dass die Fische einerseits im Ballastwasser von Schiffen aus dem Pazifik durch den Panamakanal in den Atlantik verschleppt worden sind. Andererseits gelangten auch Rotfeuerfische in den Atlantik, die aus Aquarien ausgesetzt wurden. Inzwischen hat sich die Art in der ganzen Karibik und entlang der amerikanischen Küste von Florida bis nach New York verbreitet. Für die Flora und Fauna der karibischen Riffe stellt der Eindringling ein grosses Problem dar.

Daneben gibt es noch weitere Giftfische, die bei uns im Aquarium beobachtet werden können. Dazu gehören etwa der Blaupunktrochen und der Gehörnte Kuhkofferfisch..

Gifttiere im Zoo Zürich

Im Zoo Zürich können Sie verschiedene Gifttiere kennen lernen. Die meisten sind im Exotarium zu Hause, etwa die Pfeilgiftfrösche im obersten Stock, die Seitenwinder-Klapperschlange, die Skorpion-Krustenechse und die Rotknie-Vogelspinne im Terrarium oder der Rotfeuerfisch im Aquarium. Aber auch im Kaeng-Krachan-Elefantenpark ist mit dem Riesenskorpion ein Tier anzutreffen, das Gift nutzt.

Weitere Infos: www.zoo.ch

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