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Reportage

Löwenfigur am Neumühlequai. Bild: SB

Auf Löwenjagd in der Stadt Zürich

Von: Sacha Beuth

15. September 2015

Dem Löwen als Wahrzeichen Zürichs begegnet man an vielen Orten. Doch wo finden sich seine markantesten Vertreter? Das «Tagblatt» hat sich auf die Pirsch gemacht.

Keine Sorge, liebe Leserin, lieber Leser. Nicht ein Löwe kam bei unserer Jagd zu Schaden. Wir haben uns aufs Fotografieren und Beobachten beschränkt. Dabei haben wir ein paar ganz besondere Exemplare des Zürcher Wahrzeichens entdeckt.

Der Ewighungrige

Sein Territorium befindet sich in Oerlikon. Er hat seine Hauptaktivitätsphase in der kalten Jahreszeit. Steinböcke, Bären und Tiger zählen zu seiner Beute. Am meisten jedoch hungert er nach immer mehr Meisterpokalen.
(ZSC-Lions-Wappen, Geschäftsstelle Siewerdtstrasse)

Der Atypische (siehe grosses Bild oben)

Kräftige Tatzen, prächtige Mähne, ein furchterregendes Maul – eigentlich scheint alles korrekt. Und doch sieht der Löwe vom Neumühlequai irgendwie atypisch aus. Dies liegt an viel zu geraden Rücken sowie am zu dicken Schwanz. Schön ist er natürlich trotzdem.
(Löwenplastik von Karl Geiser am Neumühlequai/Walche)

Der Launische

Er ist nur in einem kleinen Territorium in der Innenstadt anzutreffen und ändert alle paar Meter seinen Gemütszustand. Dabei gleicht er oft mehr einem Affen als der königlichen Raubkatze.
(Steinerne Löwenköpfe am Gebäude zwischen Bahnhofstrasse 30 und 36)

Die kleinen Zwillinge

Ihr Überleben sichern sich die kleinen Zwillinge dadurch, dass sie von den Bewohnern ihres Habitats einen Teil der Beute abverlangen. Obwohl sie sozial veranlagt sind, werden ihre Aufenthaltsorte von anderen wenn immer möglich gemieden.
(Amtswappen der Stadt Zürich, diverse Standorte)

Die grossen Zwillinge

Die grossen Zwillinge haben die gleiche Lebensweise wie die kleinen Zwillinge, weisen jedoch ein wesentlich grösseres Habitat auf. Im Gegensatz zu Letzteren verzichten sie auf eine Krone, schleppen dafür aber ein Schwert und einen Palmwedel mit sich herum. Sie wirken auch in ihren Bewegungen eleganter.
(Amtswappen des Kantons Zürich, diverse Standorte)

Der Beliebte

Seine grosse Beliebtheit verdankt Rad­ja nicht zuletzt der Tatsache, dass er der Lebhafteste der hier erwähnten Zürcher Löwen ist. Hoch oben auf dem Zürichberg herrscht er über sein kleines Rudel, ständig umsorgt von uniformierter Dienerschaft.
(Radja aus dem Zoo Zürich)

Der Gesundheitsbewusste

Muskulöser Brustkorb, schlanke Taille und Fesseln – der Löwe, der sein Revier an der Bahnhofstrasse 58 aufgeschlagen hat, strotzt nur so vor Gesundheit. Mit seiner gestreckten Rechten räumt er vermutlich Konkurrenz-Ikonen wie die Äskulapnatter aus dem Weg.
(Logo der Löwenapotheke, Bahnhofstrasse 58)

Der Aufmerksame

Der Löwe von der Enge muss sein Revier immer unter Kontrolle haben. Damit ihm ja nichts entgeht, hat er sich eine erhöhte Stelle ausgesucht und kontrolliert, wer übers Wasser in seinen Lebensraum eindringt oder diesen verlässt.
(Löwenskulptur am Hafen Enge, geschaffen 1894 von Urs Eggenschwyler)

Der Gemütliche

"Probiers mal mit Gemütlichkeit" ist das Motto des Panthera leo von der Baumackerstrasse 47. Was nur allzu verständlich ist. Keiner seiner Artgenossen in Zürich hat einen so schönen Schlafplatz zur Verfügung. Zudem gibt es hier ständig Nahrung im Überfluss.
(Logo des Hotel Löwen an der Baumackerstrasse 47 in Oerlikon)

 

Die Vierlinge

Sie liegen aussschliesslich an einer bestimmten Stelle an der Sihl auf der Lauer. Die Autoabgase der Safaritouristen machen ihnen am meisten zu schaffen.
(Löwenplastiken an den Enden der Stauffacherbrücke)

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