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Reportage

Besitzt zähneartige Lamellen im Schnabel zum Festhalten der Fische: Zwergsäger. Bild: Zoo Zürich; Enzo Franchini

Die Ente mit «Zähnen»

Von: Alex Rübel

23. Oktober 2018

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissens­wertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Zwergsäger.

Enten, Gänse und Schwäne werden in der Ordnung der Entenvögel zusammengefasst. Sie repräsentieren nicht nur äusserlich eine grosse (und farbenprächtige) Vielfalt, sondern auch hinsichtlich ihrer Nahrung und Nahrungstechniken. Die Spanne reicht dabei von reinen Pflanzenfressern über alle möglichen Mischformen bis hin zu reinen Fleischfressern.

Eine solche Spezialistengruppe innerhalb der Entenarten bilden die Säger: Sie ernähren sich vorwiegend von Fischen, erbeuten aber auch Insektenlarven und Krebstiere. Säger sind agile und schnelle Taucher. Vor den Tauchgängen stecken sie ihren Kopf vielfach unter Wasser und ­halten Ausschau nach möglichen Beutetieren.

Lamellen zum Festhalten

Optisch unterscheiden sich die Säger von den anderen Entenarten gut erkennbar durch ihren sehr schmalen und dünnen Schnabel. Seine spezielle Ausgestaltung steht in ­direktem Zusammenhang mit der Spezialisierung auf Fisch. Die Ränder des Schnabels sind von mehr oder weniger scharfen, meist nach hinten gerichteten sägezahnförmigen Hornlamellen gesäumt. Der Name «Säger», oder in der Über­setzung aus dem Englischen «­Sägeschnabel», spiegelt diese ­Besonderheit wider. Die schmale Schnabelform ermöglicht der Ente ein präzises Zuschnappen, die Hornlamellen sorgen dafür, dass der Säger den Fisch mit dem Schnabel dann auch festhalten kann und er nicht einfach davonflutscht. Dabei hilft ebenfalls die Spitze des Oberschnabels, die hakenförmig gebogen ist. Den Fisch schluckt die Ente am Stück hinunter; eine Kaufunktion haben die «Sägezähne» also nicht. Die Gattung der Säger umfasst sieben Arten. Eine davon, der Aucklandsäger, gilt als ausgestorben. In der Schweiz treten wild lebend drei Arten auf: die grösste, der Gänsesäger, ist bei uns Brutvogel. Der Mittelsäger und der Zwergsäger – der kleinste Vertreter – sind in der Schweiz in geringer Zahl als Wintergäste und Zugvögel zu Gast.

Der Herr trägt schwarz-weiss

Im Zoo Zürich haben wir auf der Vogelwiese Zwergsäger im Bestand. Gut erkennbar ist das Männchen in seinem Brutkleid, das weiss und mit einer adretten schwarzen Zeichnung versehen ist. Das Weibchen kommt etwas diskreter daher: im Nacken und auf dem Kopf ist es hell- bis rotbraun, auf dem Rücken und an den Flanken hell- bis dunkelgrau.

Selenga Feuchtgebiet

Die Vogelwiese im Zoo Zürich beheimatet neben dem Zwergsäger weitere Enten- und Gänsevögel (darunter auch Zwergschwäne) sowie Weissstörche und den Jungfernkranich. Mit der Europäischen Sumpfschildkröte ist zudem ein Reptil auf der Anlage zu Hause. Zwei neu gestaltete Stelen informieren über den Vogelzug.

Weitere Infos: www.zoo.ch

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