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Reportage

Die Drillinge Tao Janci, Mael Marko und Nio Nenad (von links) sind der ganze Stolz ihrer Eltern Zorica Zorai und Zoran Vranic. Dean David ist jetzt der grosse Bruder der drei Jungs und liebt es, sie herumzutragen (kl. Bild).

Drei auf einen Streich

Von: Ginger Hebel

06. Februar 2018

Zorica Zorai und Zoran Vranic sind seit Dezember Eltern von Drillingen. Das Paar über seinen neuen Alltag zwischen Schoppen und Windeln.

Das «Tagblatt» berichtete am 20. September 2017 über die werdenden Drillingseltern Zorica Zorai und Zoran Vranic (beide 37). Am 12. Dezember kamen ihre drei Buben Mael Marko (2180 g), Nio Nenad (2450 g) und Tao Janci (2250 g) zur Welt. «Dieses Gefühl, wenn die eigenen Kinder geboren werden, ist unbeschreiblich. Ich fühle mich durch sie vollkommen», sagt der frischgebackene Papi. Zorica hatte sich im OP-Saal gleich nochmals neu in ihren Zoran verliebt. «Ich habe ihn angeschaut und wusste – alles kommt gut.»

Eine Drillingsschwangerschaft ist eine Hochrisikoschwangerschaft. Mehrlinge kommen fast alle vor dem eigentlichen Geburtstermin zur Welt und brauchen Unterstützung im Brutkasten. Bei Zorica war es anders. Sie konnte ihre Jungs lange im Bauch austragen (34+4), keiner musste in den Inkubator, der Kleinste durfte sogar mit auf die Wochenstation. Auch die Neugeborenen-Gelbsucht konnte gut behandelt werden. Nach dem Kaiserschnitt hatte Zorica starke Schmerzen, denn ihre Gebärmutter war sehr gross. «Ich hatte 6800 Kilogramm Babys im Bauch, das war sogar für die Ärzte speziell. Mein Bauch war riesig.» Seit Weihnachten sind die Kleinen zu Hause. Seither heisst es: schöppelen und Windeln wechseln in Dauerschleife. Alle drei bis vier Stunden brauchen die Babys ihren Schoppen. Bis alle drei gefüttert sind, dauert es gut und gerne zwei Stunden.

Zorica hält Tao im Arm, er trinkt schon wie ein Grosser. Zoran trägt Nio und schaukelt ihn in den Schlaf. Mael ist gerade erkältet, zudem hat er oft Bauchschmerzen und braucht viel Liebe und Wärme. «Es ist schön, gemeinsam auf dem Sofa zu sitzen und die Babys im Arm zu halten», sagt Zorica.

Ein Pack Pampers pro Tag

Die Drillinge sind nicht eineiig, wobei sich zwei mittlerweile stark ähneln. «Ich habe Nio kürzlich zweimal hintereinander gefüttert», sagt Zoran. Nio sei ein Gemütlicher, «nur die Nacht findet er gar nicht lässig», meint sein Mami. Wenn die Kleinen weinen, nehmen ihre Eltern sie zu sich ins Bett. «Sobald sie unsere Nähe spüren, werden sie ruhig.»

Die Jungs wiegen aktuell rund vier Kilogramm und entwickeln sich gut. Pro Tag benötigen sie ein Pack Pampers und alle zwei Tage eine grosse Büchse Milchpulver. Zoran konnte sich nach der Geburt einen Monat freinehmen, um sich voll und ganz um die Kinder zu kümmern. Jetzt arbeitet er wieder, und Zorica ist auf sich allein gestellt. «Zum Glück habe ich meine Mutter, sie ist unsere gute Seele. Alleine mit drei Babys und einem zehnjährigen Sohn schafft man das nicht. Es fehlen ganz einfach ein paar helfende Hände.» Vom Staat hätten die beiden etwas Unterstützung erwartet. «Es hat uns ernüchtert, dass da so gar nichts kommt. Denn eine Nanny können wir uns nun mal nicht leisten.»

Dean David kommt aus seinem Kinderzimmer. Der Zehnjährige hatte sich sehnlichst ein Geschwisterchen gewünscht, jetzt hat er drei auf einmal. «Es ist ein mega Gefühl, ich habe Freude.» Er hat keinerlei Berührungsängste den Kleinen gegenüber. Als Tao weinte, nahm er ihn auf den Arm und trug ihn zu seinem Mami. «Er hat das Baby automatisch richtig getragen, ihm das Köpfchen gestützt, ich bin stolz auf meinen Grossen», sagt Zorica. Wenn die Familie mit dem riesigen Drillingswagen spazieren geht, zieht sie die Blicke auf sich. «Manchmal halten sogar die Autofahrer an, wir sind eine kleine Attraktion im Quartier.»

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