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Reportage

Persische Kropfgazelle mit Jungtier. Bild: Zoo Zürich, E. Franchini

Ein lang ersehnter Nachwuchs

Von: Alex Rübel

14. Juli 2017

ZOO INTERN Zoodirektor Alex Rübel berichtet alle zwei Wochen über Neues

oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Kropfgazellen.

Ende Mai ist bei unseren Persischen Kropfgazellen ein Junges auf die Welt gekommen. Das freut uns besonders, denn es ist elf Jahre her, seit wir das letzte Mal erfolgreich ein Jungtier der filigranen Gazellenart aufziehen konnten. Das bald zwei Monate alte Böcklein entwickelt sich bisher prächtig. Es wurde von seiner Mutter angenommen – die Tiere sind sehr störanfällig – und wird gut von ihr betreut.

Warten, bis Mama kommt

Junge Kropfgazellen sind ein typisches Beispiel für Ablieger. Das bedeutet, dass sich das Jungtier nicht stets in der Nähe der Mutter befindet, sondern sich an einem geschützten Ort versteckt. Dort wartet es, bis die Mutter wiederkommt und es säugt. Ein einheimisches Beispiel für Ablieger sind die Rehe, die ihre Jungtiere ins hohe Gras legen.

Es gibt derzeit nur wenige Zoos, die erfolgreich Persische Kropf­gazellen züchten. Wir halten die Art seit 1955 bei uns im Zoo Zürich. Bis vor zwei Jahren teilten sich die Kropfgazellen ihr Zuhause mit den Trampeltieren. Seit deren Umzug in die neue Mongolische Steppe haben die Gazellen die Anlage nun für sich alleine.

Kropfgazellen bewohnen Halbwüsten mit Sträuchern und kommen in Höhen von bis zu 2700 Meter über Meer vor. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht von der Arabischen Halbinsel über den Mittleren Osten bis in die Mongolei, nach China und Pakistan. Die bei uns gezeigte Persische Kropf­gazelle ist eine von vier Unter­arten.

Trotz des grossen Verbreitungsgebiets nimmt der Bestand der Kropfgazellen in der Wildnis stark ab. Die Internationale Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft die Art als gefährdet ein. In einigen Regionen wie etwa Kasachstan, Pakistan und der Türkei ist sie nahezu ausgerottet. Grund sind vor allem die illegale Jagd und der Verlust des natürlichen Lebensraums.

Kropfgazellen leben in grossen Herden. Während der Paarungszeit versammeln die Böcke für einige Wochen mehrere Weibchen in kleineren Haremsgruppen um sich. In dieser Phase kommt bei den Männchen auch die sichtbare Vergrösserung im Halsbereich zu tragen, die der Art ihren Namen gegeben hat. Dank ihr können die Böcke laute Brunftrufe von sich geben.­­

Schnell wie der Wind

Persische Kropfgazellen sind unheimlich schnell: Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern erreichen. Damit gehören sie zu den schnellsten Landsäugetieren der Welt. Spannende Fakten zu anderen Tieren im Zoo Zürich gibt es täglich an verschiedenen Tierpräsentationen.

Programm unter: www.zoo.ch/veranstaltungen

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