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Reportage

Ist zwar klein, aber dafür robust, trittsicher und genügsam: Das westafrikanische Dahomey-Rind auf der Lewa Savanne des Zoo Zürich. Bild: Zoo Zürich / E. Franchini

Grosse Zwergrinder

Von: Severin Dressen

08. Juni 2021

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt der Stadt Zürich» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. In dieser Woche geht es um Dahomey-Rinder.

In der Lewa-Savanne hat es Nachwuchs gegeben. Es handelt sich dabei sozusagen um ein Flughafenbaby. Denn der Lewa Airstrip mit dem auffälligen Zebra-Flieger ist nicht nur die (symbolische) Schotterpiste zum kleinen Flughafen beim Lewa-Dorf, er dient gleichzeitig auch als Weide für die Dahomey-Rinder. In dieser Gruppe hat Kuh Eila Anfang April ein Stierkalb zur Welt gebracht. Der kleine Valou ist das zweite Dahomey-Jungtier, das in der Lewa-­Savanne geboren ist, aber das erste, das auch hier gezeugt wurde. Das andere Jungtier, das Weibchen Urbi, das im August vergangenen Jahres in der Savanne zur Welt kam, war bereits im Bauch seiner Mutter Emme in den Zoo angereist. Die Dahomey-Gruppe in der Lewa-Savanne zählt damit nun sieben Tiere.

Das Dahomey-Rind ist eine von zwei domestizierten Tierarten, die wir in der Lewa-Savanne zeigen. Das andere ist das Helm-Perlhuhn, das unter immerwährendem Gegacker und Geschnatter in der Savannen-WG zwischen Zebras und Antilopen herumwieselt. Das Besondere am Dahomey-Rind: Es ist die kleinste Rinderrasse der Welt. Es stammt ursprünglich aus dem westafrikanischen Staat Benin. Dieser bildete bis um ungefähr 1900 das Königreich Dahomey – daher der Name der Rinder. Unsere Tiere kommen allerdings nicht aus Afrika, sondern aus Europa, namentlich der Schweiz und Tschechien.

Nutztier mit Vorteilen

Die Dahomeys sind wie erwähnt klein – ausgewachsen erreichen sie eine Schulterhöhe von knapp einem Meter. Bei der Geburt sind sie mit rund vierzig Zentimetern Höhe und etwa zehn bis fünfzehn Kilogramm Gewicht kleiner und leichter als mancher Hund. Erwachsen sind die Tiere mit rund zwei- bis dreihundert Kilo zwar einiges stattlicher, verglichen mit grösseren Rinderrassen wie etwa den Schweizer Simmentalern – Stiere können über eine Tonne schwer werden – aber immer noch Leichtgewichte. Und genau das ist einer ihrer grossen Vorteile: Weil sie so leicht sind, verursachen sie kaum Trittschäden auf dem Boden. Hinzu kommt, dass sie robust und trittsicher sind und ausserdem sehr genügsam. Dahomeys ernähren sich von Gras und kommen auch mit kargem Futterangebot gut zurecht. Das macht sie zu idealen «Landschaftsgärtnern», die zum Beispiel zum Beweiden auch steiler Hänge eingesetzt werden können. Wer übrigens einem Dahomey nahe genug kommt, um beim Fressen einen Blick auf die Zunge erhaschen zu können, der erlebt dabei sein blaues Wunder im wahrsten Wortsinn: Zunge und Ra- chenraum der wackeren kleinen Rinder sind blau gefärbt.

Jungtiere im Zoo

Im Zoo kommen fast das ganze Jahr hindurch Jungtiere zur Welt. Aktuell sind es vor allem viele Vogelarten, zum Beispiel Waldrappen, Löffler, Humboldtpinguine und verschiedene Hühner und Enten. Einen aktuellen Überblick gibt es jederzeit auf
www.zoo.ch/jungtiere

 

 

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