mobile Navigation

Reportage

Zählt zu den eher kleineren Känguru-Arten: Bennett-Wallaby im Zoo Zürich. Bild: Zoo Zürich / Enzo Franchini

Hüpfende Wahrzeichen

Von: Severin Dressen

31. August 2021

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt der Stadt Zürich» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Kängurus, genauer um Bennett-Wallabys.

Das Känguru ist eines der symbolträchtigsten Tiere Australiens. Zusammen mit dem Emu ist es Schildhalter des australischen Wappens. Es ist in gleich fünffacher Ausführung auf die australische 1-Dollar-Münze geprägt und es ziert unter anderem das Logo der australischen Fluggesellschaft Qantas Airways.

Känguru ist dabei ein Familienbegriff. Das heisst, es gibt nicht einfach «das» Känguru, sondern über sechzig verschiedene Känguru-Arten. Diese unterscheiden sich mitunter erheblich voneinander. Die grösste Art (Rotes Riesenkänguru) wird fast 2 Meter hoch und bis zu 90 Kilogramm schwer. Die kleinste (Zottel-Hasenkänguru) misst nur etwas über 30 Zentimeter und bringt bloss 1 bis 2 Kilogramm auf die Waage. Die meisten Kängurus – aber nicht alle – haben vergleichsweise kurze Vorderbeine und dafür sehr grosse, kräftige Hinterbeine. Dank ihnen können sie bei hoher Geschwindigkeit Sprünge von mehreren Metern Weite machen. Es gibt aber auch Känguruarten, die ihr Leben mehrheitlich auf Bäumen verbringen. Diese Baumkängurus haben mehr oder weniger gleich lange Vorder- und Hinterbeine, weichen also etwas vom «klassischen» Känguruschema ab.

Allen Kängurus gemein ist ein langer, kräftiger Schwanz, ein pflanzlicher Menüplan und dass die Weibchen immer mit einer Tasche unterwegs sind … sprich: einen Beutel haben.

WG mit Emu-Damen

Bei uns im Zoo Zürich sind die Kängurus in Form des Bennett-Wallabys vertreten. Zehn Tiere dieser Art leben aktuell in der begehbaren Australien-Aussenanlage, zusammen mit drei Emu-Weibchen. Bennett-Wallabys sind rund einen Meter hoch und gehören damit zu den eher kleineren Känguruarten. In der Natur leben sie in offenen Graslandschaften und Eukalyptuswäldern entlang der australischen Ost- und Südostküste sowie auf Tasmanien. Sie ernähren sich von Gräsern und Kräutern.

Wie alle Kängurus sind die Bennett-Wallabys Beuteltiere. Die Weibchen haben also einen Beutel auf dem Bauch. Darin befinden sich vier Zitzen. Die Wallaby-Babys kommen nach einer sehr kurzen Tragzeit von etwa dreissig Tagen zur Welt. Das Neugeborene ist in diesem Moment noch mehr Embryo als Känguru, viel weniger weit entwickelt also als zum Beispiel ein Menschenbaby. Augen und Ohren sind noch zu, Schwanz und Hinterbeine erst im Ansatz erkennbar. Bereits gut ausgebildet sind dafür die Vorderbeine. Dieses winzige Neugeborene krabbelt nach der Geburt nun aus eigener Kraft von der Geburtsöffnung in den Beutel. Dort angekommen, dockt es an einer der Zitzen an. Über die nächsten rund 270 Tage wächst das winzige Böhnchen hier dann zu einem fertigen Känguru heran.

Schwanz dient als fünftes «Bein»

Im Zoo Zürich haben wir bei den Bennett-Wallabys aktuell einen Zuchtstopp. Vorderhand sieht man deshalb keine Tiere mit Baby im Beutel. Die Wallabys sind aber auch sonst spannend zu beobachten. Zum Beispiel, wie sie bei gemächlicher Fortbewegung nicht nur alle vier Beine, sondern auch den Schwanz zum Gehen nutzen.

Weitere Infos: www.zoo.ch/australien

zurück zu Reportage

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare