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Reportage

Nachtaktiv: Junger Plattschwanzgeckos. Bild: Zoo Zürich , Martin Bauert

Premiere bei den Tarnungskünstlern

Von: Alex Rübel

05. Januar 2016

ZOO INTERN Zoodirektor Alex Rübel berichtet alle zwei Wochen über Neues oder ­Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Plattschwanzgeckos.

Im Masoala-Regenwald sind junge Plattschwanzgeckos geschlüpft. Es ist das erste Mal, dass wir sowohl im Regenwald als auch in unseren Zuchtterrarien im Hintergrund bei diesen Echsen Nachwuchs haben, und die Freude darüber ist damit natürlich besonders gross. Plattschwanzgeckos haben Gelege von etwa zwei bis vier Eiern, manchmal mehrmals pro Jahr. Die Brutdauer beträgt 90 Tage.

Plattschwanzgeckos kommen nur in den Regenwäldern Madagaskars vor, in etwa zehn verschiedenen Arten. Besonders häufig sind sie auf der Masoala-Halbinsel und der Insel Nosy Mangabe in der Baie d’Antongil anzutreffen. Im Zürcher Masoala-Regenwald leben neben den Plattschwanzgeckos drei weitere Reptilienarten seit der Eröffnung: das Pantherchamäleon, der Grosse Madagaskar-Taggecko und die heimliche Madagaskar-Schildechse.

Nachtjäger im Regenwald

Plattschwanzgeckos sind nacht­aktiv. Tagsüber ruhen die Tiere, wobei jedes seinen eigenen Platz dafür hat. Meistens «kleben» sie kopfüber an einem Baum. Um beim Besuch im Masoala-Regenwald einen Plattschwanzgecko zu entdecken, muss man sehr aufmerksam sein und ganz genau hinschauen, denn die bis zu 30 Zentimeter langen Tiere sind Meister der Tarnung. Kopf und Schwanz sind abgeflacht, sodass sich die Geckos eng an den Baum anschmiegen können. Ein schmaler Hautsaum entlang des Körpers und der Extremitäten lässt die Konturen des Tiers zusätzlich mit der Rinde verschmelzen. Die Färbung der Haut macht die Tarnung schliesslich perfekt: Der Gecko imitiert Farbe und Struktur der Rinde – samt Flechten- und Vogelkotflecken.

Richtig aktiv werden die Plattschwanzgeckos erst in der Nacht. Dann machen sie sich auf die Jagd nach verschiedenen Insektenarten. Fühlt sich die Echse bedroht, richtet sie sich auf, sperrt ihr grosses Maul weit auf und versucht, den Feind mit ihrer leuchtend roten Zunge abzuschrecken. Bei der madagassischen Bevölkerung gilt die Echse als Unglücksbringer und Teufel – vielleicht auch wegen dieser imposanten Drohgebärde.

Geckos im Zoo Zürich

Die Plattschwanzgeckos im Zoo Zürich leben im Masoala-Regenwald. Um sie zu entdecken, braucht es etwas Geduld und einen scharfen Blick. Hilfe beim Aufspüren der Tarnungsmeister bieten die Mitglieder des Freiwilligenteams, erkennbar am grünen T-Shirt. Sie kennen die Lieblingsplätze der Echsen. Weitere Geckoarten im Zoo Zürich sind der Grosse Madagaskar-Taggecko, der Neukaledonische Riesengecko und der Blaue Zwerggecko.

Weitere Infos unter: www.zoo.ch

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