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Reportage

Untermieter von Nashorn und Giraffe in der Lewa-Savanne des Zoo Zürich: Helmperlhuhn. Bild: Zoo Zürich, Marco Schaffner

Schmucke Helmträger

Von: Severin Dressen

14. September 2021

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt der Stadt Zürich» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Helmperlhühner.

Wenn man mich fragt, welche Tiere der Lewa-Savanne bei den Zoobesucherinnen und Zoobesuchern am beliebtesten sind, dann würde ich generell wohl sagen: die ganz grossen (Netzgiraffen und Breitmaulnashörner), die speziell auffälligen (Grevyzebras) oder die besonders niedlichen (Erdmännchen). Es gibt aber auch noch heimliche Stars in unserer neuesten und grössten Anlage. Die einen, die Nacktmulle, hat mein Vorgänger Alex Rübel hier schon einmal vorgestellt. Die anderen kommen nun heute zum Zug.

Die Rede ist von den Helmperlhühnern. Das Helmperlhuhn ist ein etwa 1 bis 1,5 Kilogramm schwerer Hühnervogel. Es hat einen grossen runden Körper mit einem adrett gemusterten Federkleid und einem im Vergleich zum Rumpf zierlich wirkenden Hals und Kopf. Der Kopf ist dabei weitgehend federlos und kommt recht extravagant daher, mit einem «Hörnchen» mitten auf dem Haupt und feuerroten Hautlappen auf beiden Seiten des Schnabels. Der «Helm» im Name des Huhns rührt vom erwähnten Hörnchen her, die «Perle» von den weissen Markierungen auf den dunklen Federn des Vogels. Sie lassen es von Weitem wirken, als wäre das Huhn mit kleinen Perlen bestückt.

Immer gut hörbar

Die Helmperlhühner wuseln in der Lewa-Savanne geschäftig zwischen Nashörnern und Giraffen umher, stets auf der Suche nach Futter. Sie fressen zur Hauptsache Pflanzennahrung wie Sämereien, Wurzeln und Knollen, Früchte und Getreide, verschmähen aber auch tierische Happen nicht, etwa Ameisen und andere Insekten, Schnecken und Tausendfüssler. Die Hühner sind als Gruppe unterwegs und stets in regem Austausch. Sie sind deshalb immer gut hörbar, meist in Form eines stetigen Gemurmels und Geschnatters, manchmal auch ziemlich laut. Zum Zuhören immer ein Erlebnis.

Der natürliche Lebensraum der Helmperlhühner befindet sich in Afrika südlich der Sahara, wo die Vögel Waldränder, Savannen, Steppen und Halbwüsten bewohnen. Das Huhn wurde zudem in verschiedene andere Regionen eingeführt: nach Madagaskar, auf die Kapverdischen Inseln, die Karibischen Inseln und nach Südwest-Arabien. Unsere Helmperlhühner im Zoo kommen allerdings ganz aus der Nähe: Sie reisten zur Eröffnung der Lewa-Savanne aus dem Kinderzoo in Rapperswil an. Helmperlhühner leben in der Gruppe – ausser zur Brutzeit. Dann lösen sich die Paare von den anderen Vögeln. Die Henne legt sechs bis zwölf Eier, die sie anschliessend während etwa 24–28 Tagen bebrütet. Der Hahn hält sich in dieser Zeit in der Nähe des Nests auf.

 

Früh domestiziert

Das Helmperlhuhn ist die Urform des Hausperlhuhns. Schon in der Antike hielten sich die Menschen in Hühnerhöfen Perlhühner. Das Helmperlhuhn ist heute noch häufig und die Population stabil. Bleibt zu hoffen, dass dies auch so bleibt.

Weitere Infos: www.zoo.ch/lewasavanne

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