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Reportage

Im Alter haben sich Maxis Stosszähne zu speziell geschwungenen Prachtexemplaren entwickelt. Bild: Zoo Zürich/Enzo Franchini

Tierische Urgesteine

Von: Alex Rübel

24. September 2019

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissens­wertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um die langjährigsten Zoobewohner.

Einer der dienstältesten – und mit knapp fünf Tonnen ganz sicher der gewichtigste – «Mitarbeiter» bei uns im Zoo ist der Elefantenbulle Maxi. Maxi lebt seit 38 Jahren auf dem Zürichberg, genauer seit dem 15. September 1981. Noch länger als Maxi in Zürich zu Hause sind die Seehund-Dame Farah (seit 1979), Maxis «Elefantenkollegin» Ceyla-Himali (seit 1976), eine ganze Gruppe von Chileflamingos (seit 1965) sowie die beiden Galapagos-Riesenschildkröten Jumbo (seit 1962) und Nigrita (seit 1946). Nigrita ist mit ihren geschätzt 83 Jahren – ihr genaues Schlupfdatum kennen wir nicht – auch das älteste Tier im Zoo. Ausserdem hält sie mit inzwischen 73 «Dienstjahren» den Rekord für die längste «Anstellung» im Zoo Zürich. Ein weiteres sehr langjähriges Zoomitglied war «der Alte», ein Knochenhecht, der von der Zooeröffnung 1929 bis 1998 bei uns lebte.

Wie bei Nigrita kennen wir auch von Maxi kein exaktes Geburtsdatum. Seine Papiere geben seinen Jahrgang mit 1969/70 an. Er ist damit nun also plus/minus 50 Jahre alt. Das ist ein stolzes Alter für einen Elefanten. 

Maxi wurde in Thailand geboren. 1971 wurde er nach England gebracht; zuerst in einen Zoo, dann für mehrere Jahre in einen Zirkus und dann nochmals in einen Zoo. Mit der Reise nach Zürich nahmen seine «Wanderjahre» schliesslich ein Ende.

Drei Meter Elfenbein

Maxi ist «ein sanfter Riese» im wahrsten Wortsinn. Zu seinen besten Zeiten wog er rund 5,7 Tonnen, und seine beiden Stosszähne – mit ihrem eigenwilligen Schwung sein optisches Markenzeichen – wären heute gut drei Meter lang, hätte Maxi nicht immer mal wieder Stücke davon abgebrochen. Gleichzeitig ist Maxi ein freundlicher und friedlicher Bulle. Einzig in der Musth, einer besonderen hormonellen Phase, die Elefantenbullen regelmässig durchlaufen, wollte Maxi jeweils in Ruhe gelassen werden.

In die Musth ist Maxi nun schon ein paar Jahre nicht mehr gekommen. Auch sonst ist das Alter nicht spurlos an unserem Senior vorbeigegangen. Wie alle betagten Tiere im Zoo steht er inzwischen unter besonderer Beobachtung. Regelmässig werden seine Gesundheit und die ihm verbleibende Lebensqualität geprüft und beurteilt. Ziel dieser Massnahmen ist, es frühzeitig zu erfassen, falls schwere körperliche Beschwerden entstehen. Können wir diese nicht angemessen behandeln, ersparen wir alternden Tieren durch Euthanasie ein leidvolles Sterben.

Maxis Erbe

Maxi wurde in seinem Leben 12-mal Vater: 6-mal mit Ceyla-Himali, einmal mit Chhukha, 3-mal mit Indi und 2-mal mit Claudie. Seine direkten Nachkommen zeugten bisher 21 Enkel und 2 Urenkel. Drei seiner Töchter und eine Enkelin leben mit ihm im Kaeng-Krachan-Elefantenpark: Chandra, Farha, Omysha und Farhas Tochter Ruwani.

Weitere Infos: www.zoo.ch

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