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Reportage

Lebensqualität auf vier Pfoten: Die Anwesenheit von Haustieren wirkt sich positiv auf Hormonhaushalt und Stresserleben der Besitzer aus. Bild: PD

Tierisches Glück

Von: Isabella Seemann

29. November 2016

TIERHALTUNG Ob Katze, Hund oder Hamster – viele Menschen lieben Haustiere und möchten ohne sie nicht leben.

Dass Katzen sieben Leben haben, gehört zu den vielen Mythen über die Samtpfoten. Statistisch belegt ist hingegen, dass sie Menschenleben verlängern können. Nadja Brodmann, Zoologin und Mitglied der Geschäftsleitung des Zürcher Tierschutzes, erklärt es damit, dass «Heimtiere eine positive Wirkung auf die physische und psychische Gesundheit haben, weil sie das Wohlbefinden steigern». Einen wichtigen Beitrag dazu leiste beispielsweise das Gefühl, gebraucht zu werden und für jemanden verantwortlich zu sein, aber auch die Tagesstruktur, die vermehrten zwischenmenschlichen Kontakte sowie die physische Betätigung bei der Hege und Pflege der Heimtiere. «Die Anwesenheit und das Streicheln von Heimtieren wirken stressmindernd.»

Die Beweggründe für die Anschaffung eines Haustiers mögen sich so stark voneinander unterscheiden wie ein Golden Retriever von einem Goldfisch. Aber dennoch gibt es Gemeinsamkeiten. Die Zuneigung zu Tieren entwickelt sich meist unbewusst, getrieben von biologischen und sozialen Kräften. Für viele Menschen ist die Heimtierhaltung ein leidenschaftliches Hobby und eine grosse Bereicherung im Leben, die viele Erlebnisse ermöglicht.

Katzen vor Hunden

Mehr als 7,6 Millionen Haustiere leben unter Schweizer Dächern, 25 Prozent der Haushalte haben eine Katze, 13 Prozent einen Hund, 6 Prozent besitzen ein Aquarium. Obwohl diese Lebewesen Fell, Federn, Flossen oder Schuppen haben, sehen die meisten Menschen sie als Familienmitglieder an und bringen enorm viel Zeit und Geld für sie auf.

Wie wichtig den Schweizern die Haltung von Haustieren ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des Hypothekenvermittlers Moneypark und des Maklernetzwerks Alacasa. Demnach ist für 8 von 10 Haustierhaltern ein Haustierverbot ein Ausschlusskriterium für den Kauf respektive die Miete einer Wohnung oder eines Hauses. Besitzer und Käufer von Immobilien sollten daher «einiges daransetzen, die Haltung von Tieren zu ermöglichen», empfiehlt Moneypark-CEO Stefan Heitmann als Fazit der Umfrage. Grundsätzlich sollte es gestattet sein, auch in Mietwohnungen Haustiere zu halten, ­findet Nadja Brod­mann vom Zürcher Tierschutz, aber nur unter der Voraussetzung, dass auch eine tiergerechte Haltung garantiert werden kann mit ausreichend Platz, Licht, Frischluft und Beschäftigungsangeboten.

Wer kein eigenes Haustier halten kann, braucht gleichwohl nicht auf das Glück mit vier Pfoten zu verzichten. Als Ersatz empfiehlt Brodmann die freiwillige Mitarbeit in Tierheimen, Zoos oder Wildparks an, die Mithilfe auf Bauern- oder Reithöfen sowie Nachbarschaftshilfe. Oft sind Personen in der näheren Umgebung froh um Unterstützung in der Tierpflege, das Ausführen von Hunden oder einfach «Petsitting» während der Arbeits- oder Ferien­abwesenheit. Auch beim Zürcher Tierschutz arbeiten Freiwillige, die Hunde spazieren führen und Katzen streicheln.

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