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Reportage

Hinein ins kühle Nass! Die meisten Hunde schätzen gerade an heissen Tagen ein Bad im See oder Fluss. Bild: STS

Wie Haustiere die Hundstage überstehen

Von: Sacha Beuth

27. Juni 2017

HAUSTIERPFLEGE Die Sommerhitze belastet nicht nur den Menschen, sondern auch Haustiere. Der Schweizer Tierschutz (STS) hat ein paar wichtige Tipps, wie man seinen Lieblingen Abkühlung verschaffen kann. Das A und O ist dabei das Wasser.

Der Hund liegt nur noch in der Ecke und hechelt ohne Ende. Die Katze ist irgendwohin an einen kühlen Ort verschwunden, der Wellensittich sitzt apathisch auf einem Ast. Allen gemeinsam ist: Sie haben heiss. Und sie sehnen sich danach, dass Frauchen oder Herrchen Abhilfe schafft. «Und das ist auch meist mit relativ einfachen Mitteln möglich», betont Helen Sandmeier, Mediensprecherin beim Schweizer Tierschutz (STS). «Das A und O hierbei sind schattige Rückzugsmöglichkeiten und dass man immer genügend frisches Wasser zum Trinken anbietet.»

Es gibt aber zusätzlich artspezifische Massnahmen. «Gehen Sie mit Hunden während der heissen Jahreszeit am besten am frühen Morgen oder am späten Abend Gassi. Und lassen Sie Ihren Hund nie im parkierten Auto zurück. In einem in der Sonne stehenden Auto kann innert weniger Minuten die Temperatur bis auf 80° C steigen und beim Hund zum Kreislaufkollaps führen. Selbst ein offener Fensterspalt ändert daran nichts», erklärt Sandmeier. Bei manchen Hunden könne zudem das Kürzen des Fells Erleichterung verschaffen. Aber dann sollte man darauf achten, dass das Fell nicht zu stark gekürzt wird, da es auch als Schutz vor der Sonne diene. Da manche Hunde gerne ins Wasser gehen, ist ein Bad in einem Gewässer oder Kinderplanschbecken meist sehr willkommen.

Hecheln statt schwitzen

Anders als beim Menschen, dessen Körper sich durch Schwitzen und anschliessende Verdunstung auf der Haut abkühlt, fehlen einigen Tier­arten Schweissdrüsen komplett oder zumindest zum grossen Teil. Dazu zählen neben Hunden und Katzen auch Schweine und Hühner. So findet beispielsweise die Abgabe überschüssiger Wärme bei Hunden hauptsächlich über das Hecheln statt. Dabei lassen sie ihre lange Zunge heraushängen, wodurch ihre Schleimhäute bis hinunter zur Luftröhre und zur Lunge Feuchtigkeit abgeben. Nur ein kleiner Teil der Wärmeabgabe erfolgt über die wenigen Schweissdrüsen an den Ballen der Pfoten.

Auch Katzen hecheln, wenn auch nicht so intensiv. Um sie braucht man sich an heissen Tagen weniger zu kümmern, da sie selbstständig schattige Plätze aufsuchen oder für längere Zeit in den kühlen Keller verschwinden. Dort legen sie sich dann meist hin und lecken sich ausgiebig das Fell. Durch die Verdunstung des Speichels erhalten sie so ebenfalls etwas Kühlung.

Für Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster ist wichtig, dass ihr Gehege im Schatten platziert ist oder zumindest immer schattige Stellen aufweist. Feuchte Tücher über dem Käfig bringen allenfalls zusätzliche Abkühlung. Hamster schätzen zudem ein Sandbad.

Wellensittiche und andere Vögel sind besonders auf den Menschen angewiesen, wenn es um Abkühlung im Sommer geht. «Sie brauchen nicht nur jederzeit Zugang zu Trinkwasser, sondern auch die Möglichkeit, zu baden. Ausserdem lieben es viele Vögel, wenn man sie mit einer Sprühflasche duscht», so Sandmeier. Vogelkäfige sollten an einem schattigen Ort mit genügend Frischluft stehen. Wird es richtig heiss, können ebenfalls feuchte Tücher über den Käfig gelegt werden.

Vermeiden sollte man dagegen generell Zugluft als Kühlinstrument. Sie kann bei Hunden, Kaninchen und Nagetieren zu Augenentzündungen führen.

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