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Reportage

Bester Blick auf Doha vom Park des Museum of Islamic Art. Hier wandelt man durch 14 Jahrhunderte Kunstgeschichte. Bild: GH

Wüste, Reichtum und ganz viel Kultur

Von: Ginger Hebel

22. Februar 2019

Katar: Fussball-WM, Wolkenkratzer, Luxushotels und eine spannende Museumsszene: Der kleine Wüstenstaat rüstet auf und wird als Reiseziel immer beliebter.

n Katar, dem reichsten Land der Welt, ist man überzeugt, dass alles möglich ist, wenn man es will. Schon jetzt, knapp vier Jahre vor dem Startschuss zur Fussball-WM im Dezember 2022 – der ersten in einem muslimischen Land – sind fast alle Stadien fertig gebaut. Nach der WM werden diese umgenutzt und in Parkanlagen und Eventhalls verwandelt, Tribünen an Entwicklungsländer gespendet. Eine Metro wird alle Orte des kleinen Landes verbinden. Katar erlebt einen regelrechten Bauboom, jeder neue Tag bedeutet eine grosse Veränderung.

Das Stadtbild Dohas ist geprägt von Luxushotels, der imposanten Al-Fanar-Moschee und mehrspurigen, mit Palmen gesäumten Strassen. Beim Anblick der Skyline bekommen Architekturfans glänzende Augen. Nicht verpassen sollte man eine Sonnenuntergangsfahrt mit einer arabischen Dhau, einem Holzboot. Der Moment, wenn die bunten Lichter der futuristischen Wolkenkratzer angehen, ist magisch.

Katar pflegt seine Traditionen. Im alltäglichen Leben werden die Geschlechter getrennt, die Kleiderordnung ist konservativ. Die Frauen sind meist verschleiert, tragen eine Abaya. Eine Katarerin erkennt man dennoch anhand ihres Styles. Sie trägt hohe Schuhe, Luxushandtasche und Label-Sonnenbrille. Katar hat das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt. Es erstaunt daher auch nicht, dass im Flugzeug der Qatar Airways schon mal ein Scheich mit seinem Falken sitzt, der mitfliegt und behandelt wird wie ein ganz normaler Passagier.

Erdöl und Erdgas haben Katar steinreich gemacht. Das Emirat steht bis jetzt noch im Schatten des glitzernden Dubais, und das wird wohl auch so bleiben. Denn in Katar geht es nicht primär darum, höher zu sein und schneller und besser. Man protzt nicht, man tuts einfach. Bestes Beispiel ist die Farm Baladna. Statt auf Kamelmilch setzt man in der Wüste jetzt auf Kuhmilch. Man liess Tausende Kühe aus Europa ­einfliegen, die pro Tag im Schnitt 35 Liter Milch produzieren. Der ­Betrieb ist hochtechnisch und zukunftsweisend. Die arabischen Kinder sehen Kühe zum ersten Mal.

Seit der Katar-Krise 2017 hat das Land Unabhängigkeit als oberstes Ziel deklariert. Saudiarabien, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate haben die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Seither ist der Handel eingestellt und Katar auf sich allein gestellt. Das Land ­reagiert gelassen auf den politischen Druck, allerdings leiden die Katarer darunter, dass die Grenzen geschlossen sind und sie Verwandte nicht mehr besuchen können.

Die Wüste ruft

Katar hat eine grosse Kulturszene und fördert das einheimische Kunstschaffen. Das Museum of Islamic Art ist mit seinem weissen Kalkstein eine architektonische Augenweide, und verfügt über eine geniale Sammlung an Keramik, Kupferarbeiten und Kalligrafien aus dem gesamten islamischen Raum. Die nahe gelegene Uferpromenade Corniche lädt zu Spaziergängen ein. Im Übrigen ist Doha keine Stadt für Fussgänger, die Einheimischen nehmen bei jeder Gelegenheit ihr (Luxus-)Auto.

Auf Gastfreundschaft und Höflichkeit wird grössten Wert gelegt. Tee und Kaffee wird immer wenig eingeschenkt, damit man als Gast dies nicht ablehnen kann. Wer nicht möchte, dass man ihm nachschenkt, schüttelt die Tasse. Die Katarer lieben es, auswärts essen zu gehen. «Es ist ihr grösstes Hobby, neue Restaurants kennen zu lernen», sagt der philippinische Touristenguide Jaylo.

Ob afghanische, italienische, iranische oder japanische Küche; man findet, worauf man Lust hat. Am schönsten ist es auf dem Souq Waqif. Er ist erstaunlich gepflegt, kein Dreck, keine unangenehmen Gerüche und aufsässigen Verkäufer, dafür kleine Gassen und beleuchtete Terrassen, Shisha-Cafés, Stände und orientalische Restaurants, die an glitzernder Opulenz nicht zu überbieten sind. Alkohol wird nur in internationalen Hotels ausgeschenkt. Lemon-Mint-Limonade ist eine erfrischende Alternative.

Die Sandwüste ist Katars grosser Schatz und der beliebteste Spielplatz. Mit dem Geländewagen gehts in rasantem Tempo über hohe Dünen bis zum Binnenmeer Chaur al-Udaid. Der Persische Golf dringt tief in die Wüste vor, ein seltenes Naturschauspiel. Nachts kann man die Sterne fast greifen und die Milchstrasse sehen.

Essen und Trinken:

Libanesischer Genuss

Das schicke Restaurant al-Mourjan befindet sich an der palmengesäumten Corniche von Doha. Von der Sonnenterrasse hat man einen tollen Blick auf die Skyline. Super Mezze!

Im iranischen Himmel

Das Restaurant Parisa im Souq Waqif ist bunt, voller Glitzer und Kronleuchter. Ein Geheimtipp für alle, welche die wunderbar aromatische iranische Küche entdecken wollen.

Afghanische Reize

Afghan Brothers lädt ein, authentisch zu essen. Man sitzt am Boden und isst mit den Händen. Spannende Erfahrung!

Ausflugs-Tipps:

Al-Bayt-Stadium

Für die Fussball-WM 2022 werden diverse Stadien neu gebaut und bestehende erweitert. Spektakulär ist das Wüstenzelt-Stadion in al-Khor. Die Architektur erinnert an die Zelte der katarischen Nomaden.

Wüstensafari

Buchbar sind verschiedene Packages. Unvergesslich sind rasante Dünenfahrten mit Offroadern und Dinner unterm Sternenhimmel.  Buchbar sind verschiedene Packages.

Hotel-Tipps:

Grand Hyatt Doha Das 5-Stern-Hotel verfügt über grosse Zimmer und Villen, einen tollen Spa, Pools und einen 400 Meter langen Privatstrand. www.hyatt.com

Boutiquehotel Al-Najada heisst das neuste Haus der Tivoli-Gruppe in Doha. Das Hotel bietet sehr grosse, stilvolle Zimmer mit herrlichen Boxspringbetten. Von einigen geniesst man den Blick auf die Skyline. Die Lage ist unschlagbar. Den lebendigen Souq Waqif erreicht man schnell zu Fuss. www.tivolihotels.com

Anreise und Preise:

Immer mehr Flüge der Qatar Airways führen über die Hauptstadt Doha in die ganze Welt. Der Hamad International Airport ist topmodern, Shops haben rund um die Uhr geöffnet. Qatar Airways fliegt von Zürich zweimal täglich in ca. 6 Stunden direkt nach Doha. Tickets kosten in der Economy-Class ca. 1239 Franken, Business 6135 Franken. Bis 16. März gibts eine Promo (Eco-Tickets: 630 Franken). Die Business-Class wurde 2018 zur besten gekürt. Mit der Q-Suite erhält jeder Business-Class-Reisende seine eigene Mini-Suite und geniesst höchste Privatsphäre und Komfort. Buchungen via: www.qatarairways.com

Diese Reise wurde unterstützt vom Qatar National Tourism Council und Qatar Airways Schweiz. www.visitqatar.qa

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