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Reportage

Bilder: Diana Brasey

Zürcher Träume im Postkartenformat

Von: Jan Strobel

04. August 2015

Postkarten: Für die Grafikerin Diana Brasey ist die klassische Postkarte alles andere als tot. Deshalb hat sie jetzt traumhafte Zürcher Impressionen als Gruss- und Geschenkkarten produziert.

Der Freund warf am Flughafen seine Bitte ganz beiläufig in die Runde: «Schreibt mir doch eine Postkarte!» Er blickte in etwas verduzte Gesichter. An so eine Postkarte hatte im Ernst niemand gedacht. Feriengrüsse finden heutzutage schliesslich übers Smartphone statt. Sobald Wi-Fi verfügbar ist, werden Schnappschüsse auf Facebook oder Instagram gepostet oder über Whatsapp verschickt, versehen mit einem digitalen Gruss und dem obligaten Emoticon.
   

Die kleine Episode widerspiegelt für Diana Brasey allerdings keineswegs den aktuellen Zeitgeist. Die 41-Jährige gebürtige Genferin  hat sich nämlich ganz diesem Medium Postkarte verschrieben, das in regelmässigen Abständen für tot erklärt wird, so ähnlich wie das gedruckte Buch, bei dem die Unkenrufe ebenfalls bisher verhallen. «Die Leute», ist sie überzeugt, «wollen etwas Greifbares, Persönliches in der Hand halten. So eine Postkarte hat etwas Ausgewähltes. Sie zeigt dem Empfänger eine Wertschätzung. Da hat sich einer hingesetzt, geschrieben und eine  Briefmarke gekauft - nur für mich.» Diese Langsamkeit der Postkarte sei es auch, die heute vielen Menschen wieder eine Qualität bedeute.

Auch deshalb beschloss Brasey, die für einen Zürcher Verlag arbeitet, selbst Postkarten mit verschiedenen Themen zu produzieren. «Ich bin eine leidenschaftliche Fotografin und postete meine Bilder zuerst auf Twitter, Instagram und Facebook, bis einige Freunde mich fragten, ob es die auch als Postkarten gebe.» «Make a wish»-Postcards nennt sie ihre Werke. Sie sollen «ein persönliches Zeichen» sein und sind bewusst ohne Adresszeilen oder andere Elemente gestaltet.

Eine von Braseys «Make a wish»-Linien widmet sich den verschiedensten Zürcher Impressionen. Sie nennt sie «Dreams of Zurich». «Beim Fotografieren kommt mir jedes Mal wieder zu Bewusstsein, wie schön unsere Stadt ist, was es für ein Privileg ist, hier zu leben», sagt Brasey. Häufig nehme sie bei ihren frühmorgendlichen oder abendlichen Foto-Touren den Blick einer Touristin ein. Denn klassische Sujets wie der Ganymed auf der Bürkliterrasse oder natürlich das Grossmünster in malerischer Kulisse berührten die Betrachter immer noch am meisten, ist die  Grafikerin überzeugt. Auf den Herbst gibt es bereits eine neue Linie: «Urban Zurich». Zu beziehen sind die Zürcher Postkarten auf:
www.braseydesign.ch

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