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Stadtratskolumne

Heldinnen und Helden des Alltags

Von: Richard Wolff

Die wahren Heldinnen und Helden des Alltags sind die Menschen, die jetzt an der Front stehen, pflegen, heilen, betreuen, beaufsichtigen, transportieren, verkaufen, Gestelle auffüllen, Strassen und Plätze putzen, Abfallcontainer leeren. Sie sind die tragenden Stützen der Gesellschaft.

Jetzt, in der Krise, sehen wir vieles klarer. Auf wen wir grundlegend angewiesen sind. Wer die Menschen sind – viele von ihnen «mit Migrationshintergrund» – die unsere Gesellschaft primär am Laufen halten.

Sie sind es, die die lebensnotwendigen Dienstleistungen erbringen, die heute neudeutsch als systemrelevant bezeichnet werden. Ihnen allen, die diese Leistungen aktuell unter erschwerten Bedingungen tagtäglich erbringen, gebührt Applaus, Respekt, Anerkennung, Ehre und Dank.

Aber haben sie das nur in Zeiten der Krise verdient, nicht auch sonst, wenn Normalbetrieb herrscht? Wenn wir jetzt ihre Arbeit als «systemrelevant» bezeichnen, haben sie dann nicht auch unter weniger spektakulären Bedingungen mehr verdient als was sie heute erhalten?

«Wenn Krankenpflegerinnen, Kassierer und TransportarbeiterInnen ‘systemrelevant’ sind, weshalb werden sie dann nicht entsprechend bezahlt?» fragt auch Raul Zelik in der Wochenzeitung WoZ.

Ich wünsche mir, dass diese Krise auch ein Augenöffner ist. Ein Augenöffner für den Wert, den verschiedene Tätigkeiten in unserer Gesellschaft haben – oder eben haben sollten. Und dass die Augen nach der Krise offen bleiben, wenn es das nächste Mal um bessere Arbeitsbedingungen und angemessenen Lohn geht. 

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