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Stadtratskolumne

Schulschliessungen als letztes Mittel

So schnell kann es gehen. Trotz aller Vorsicht hat Corona auch mich erwischt. Fieber, starke Gliederschmerzen und Kopfweh zwangen mich einige Tage ins Bett. Infiziert habe ich mich während den Feiertagen im engsten Familienkreis. Trotz reduzierten Kontakten und der Einhaltung der Hygiene- und Distanzvorschriften – das galt auch bei einem feier- täglichen Kaffeebesuch von Sohn, Schwiegertochter und Enkel – habe ich mich angesteckt. Ich hatte jedoch Glück, dass der Spuk nur wenige Tage dauerte und ich schon wieder gesund bin. Heute endet meine Isolation.

Als Schulvorsteher werde ich täglich über die Infektionszahlen informiert. In der ersten Schul- woche im neuen Jahr wurden 56 Covid-19-Infektionen gemeldet. In der letzten Woche vor den Weih- nachtsferien waren es 82. Die Zahlen scheinen eher rückläufig. Ein weiteres Indiz, dass die Schulen kein Treiber der Pandemie sind. Die breit angelegte Studie «Ciao Corona» zieht ähnliche Schlüsse: Das Risiko, das bei Infektionsfällen in einzelnen Klassen für eine ganze Schule ausgeht, scheint gering und diesem Risiko könne man mit gezielten Quarantänemassnahmen begegnen – so wie sie bereits heute umgesetzt werden.

Problematisch sind unter Umständen volle Klassen auf der Sekundarstufe. Eine reduzierte Präsenz könnte eine Entlastung bringen. Heute entscheidet der Bundesrat über eine weitere Verschärfung der Massnahmen. Die Schulschliessungen im Frühjahr waren für Kinder und Eltern eine grosse Belastung. Das Recht auf Bildung gilt auch während der Pandemie. Die Schutzkonzepte an den Schulen funktionieren, die Informationsketten sind gut und die Quarantänemassnahmen greifen: Schulschliessungen müssen aus meiner Sicht daher das allerletzte Mittel bleiben. 

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