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Stadtratskolumne

Sportlich durch die Kurven

Von: Raphael Golta

Kurz vor den Sommerferien wurde ich für einen Beitrag im Onlinemagazin des Sozialdepartements gefragt, was eigentlich mein Berufswunsch als Kind gewesen sei. Nach einem kleinen Moment des Nachdenkens fiel es mir wieder ein: Bobpilot – das wollte ich werden! Ob im Viererteam oder zu zweit: Die Vorstellung, sich mit rasender Geschwindigkeit den Eiskanal hinabzustürzen, hat mich dazumal völlig fasziniert. Ich sah mich bereits auf dem Siegertreppchen stehen, die funkelnde Medaille um den Hals.

Nun, wie Sie wissen, ist es anders gekommen. Statt im wärmeisolierten Sportdress auf der Bobbahn in St. Moritz sieht man mich heute eher mit Anzug und Hemd auf dem Velo oder im Tram zwischen Stadthaus und Verwaltungszentrum Werd pendeln. Aber ich muss nichts bereuen, denn angesichts meiner leider nur mässig ausgeprägten sportlichen Begabung, ist diese Wendung wahrscheinlich sowohl für mich als auch den Schweizer Bobsport eine gute gewesen.

Und so stürze ich mich heute zwar nicht in die Eiskanäle und schiesse in rasanter Fahrt dem Zieleinlauf entgegen, sondern steuere das mir anvertraute Departement durch die politischen Gefilde unserer Stadt. Dieser Job wird höchstens im Nachrichtenteil und nicht auf den Sportseiten abgehandelt, und doch gilt es – wie im Bobsport auch – die eine oder andere Kurve elegant und möglichst sturzfrei zu überwinden. Und auch in Sachen Schnelligkeit hat die Politik durchaus etwas zu bieten. So gesehen, bin ich meinem einstigen Traumberuf vielleicht heute näher, als zu erwarten wäre.

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